Die neue Mangelwirtschaft
Jetzt geht’s zwar los! Fast 15 Milliarden Euro gibt die Bundesregierung in diesem Jahr dieser Bahn, damit die ihr Schienennetz endlich aufpäppeln kann. Große Bauprojekte sind geplant, zum Beispiel zwischen Frankfurt und Mannheim, zwischen Hamburg und Berlin oder zwischen Kassel und Göttingen. Da freut sich doch die Bauindustrie, oder? Naja. Der Präsident des Bauverbandes, Peter Hübner, ist ein kleinster Teil skeptisch, schon in Bezug hinauf die einzelne Baustelle zwischen Frankfurt und Mannheim. „In fünf Monaten 600 Millionen Euro Auftragsvolumen umzusetzen ist kaum solange bis keiner machbar“, sagte er im Januar dieser Fluor.A.Z. „Selbst wenn tausend Mann Tag und Nacht funktionieren würden.“
Und wie ist es mit anderen großen Investitionsprojekten in Deutschland, zum Beispiel den neuen Stromtrassen? „Da wird mir ganz bange“, sagt Hübner. „Wie Sie wissen, muss ein Großteil dieser Kabel unter dieser Erde verlegt werden. Dazu braucht man sogenannte Spülbohrer. Aber die sind so gefragt, dass man mindestens zwei Jahre Lieferzeit kalkulieren muss.“ So ist es inzwischen in Deutschland: Am Geld fehlt es oft nicht.
Der Engpass ist im Gegenteil, dass man für jedes dasjenige Geld keiner so viel bekommt, wie man sozusagen gerne nach sich ziehen möchte. Das geht dieser Bundesregierung so, zwar wenn schon den Bundesbürgern. Selbst in dieser großen Inflationszeit dieser vergangenen Jahre nach sich ziehen die Deutschen nicht im großen Stil ihre Ersparnisse aus dieser Pandemiezeit zerlassen. Die Sparquote ist problemlos hinauf dasjenige Vor-Krisen-Niveau zurückgegangen, dasjenige zwischenzeitlich zusätzlich Ersparte nach sich ziehen viele Deutsche behalten.
Es mangelt an allem Möglichen
Warum man für jedes dasjenige Geld so wenig kaufen kann? Weil es an allem Möglichen mangelt. Vor allem fehlen in vielen Branchen wenn schon jetzt noch Arbeitskräfte, denn es kommen wenige junge Leute nachdem, und die Gesamtheit zusammen wollen immer weniger funktionieren. Wer zum Arbeiten in die Stadt ziehen möchte, für jedes den findet sich oft keine Wohnung. Und wenn dann Leckermäulchen funktionieren kann, fehlt es oft an Geräten oder an Vorprodukten. Die Lieferketten aus anderen Ländern sind kränklich geworden, Zölle und Transportschwierigkeiten zeugen was auch immer komplizierter.
Ökonomen sagen zu alldem: Die Nachfrage ist ohne Rest durch zwei teilbar nicht dasjenige große Problem, die Schwierigkeiten liegen beim Angebot – demgemäß braucht man jetzt eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik. Und da gelten andere Regeln denn diejenigen, an die sich viele Leute in den vergangenen Jahren gewöhnt nach sich ziehen.
Jahrzehntelang sorgten sich die Deutschen drum, dass sie funktionieren wollten, zwar nicht konnten. Jetzt ist die Lage so gut wie umgekehrt. Allein dasjenige stürzt viele wirtschaftliche Weisheiten um, die sich ins allgemeine Gedächtnis eingebrannt nach sich ziehen. Zum Beispiel: Wer Deutschlands Wirtschaft irgendwas Gutes tun will, dieser muss irgendwas einkaufen oder irgendwas in Auftrag schenken. Dieser Satz stimmt so nicht mehr. Handwerker knien sich vor neuen Aufträgen weg, weil sie sowieso schon satt sind. Und wenn ein Onlinehändler zusätzlich Leute einstellt, dann fehlen sie dieser Wirtschaft für jedes andere Aufgaben. Zum Beispiel könnten sie sich sonst denn Erzieher gestalten lassen und in einem Beruf funktionieren, in dem die Nachfrage viel größer ist denn dasjenige Angebot – und in dem die Löhne insofern schon recht schnell gestiegen sind.
Damit unterscheidet sich die wirtschaftliche Misere dieser Tage gründlich von vergangenen Rezessionen. Als in dieser Finanzkrise 2008 die Wirtschaft zusammenbrach, lagen die Ursachen viel stärker hinauf dieser Nachfrageseite. Damals war eine Immobilienblase geplatzt, weil kaum Leckermäulchen Häuser in Amerika kaufen wollte. Plötzlich fehlte an vielen Stellen eingeplantes Geld, es fehlte die Nachfrage nachdem Arbeit, und die Arbeitslosigkeit schoss in die Höhe. In vielen europäischen Ländern blieb sie wenn schon während dieser folgenden Eurokrise hoch. Und weil sich die Menschen weniger leisten konnten, fragten sie weniger Waren nachdem. Davon hätte es in dieser Zeit mehr denn genug gegeben in Bezug auf gut funktionierender globaler Lieferketten und einer Produktion „just in time“. Viele Produkte waren dank dieser Globalisierung in einem solchen Fülle vorhanden, dass die Preise fielen, welches wenn schon zu den niedrigen Inflationsraten dieser Zeit beitrug.
Das Angebot in dieser Wirtschaft stärken
Heute sind die Probleme andere. „Wir nötig haben eine Wirtschaftspolitik, die hinauf die Stärkung des gesamtwirtschaftlichen Angebots setzt“, sagt Clemens Fuest, dieser Chef des Ifo-Instituts. Homolog klingt dieser Wirtschafter Simon Jägersmann, dieser Deutschland von Boston aus beobachtet und den sich vor Kurzem dieser grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Berater erkoren hat. „Wir nach sich ziehen ohne Rest durch zwei teilbar und wenn schon perspektivisch die Situation, dass Arbeit notdürftig ist“, sagt Jägersmann. Es sollte insofern drum möglich sein, „die Arbeitskräfte, die wir nach sich ziehen, möglichst dort einzusetzen, wo sie den höchsten Mehrwert schaffen können“. Das bedeute: „Mehr Markt zu wagen ist ohne Rest durch zwei teilbar in dieser jetzigen Situation am Arbeitsmarkt richtig und wird wenn schon den Arbeitnehmern nützen.“
In ihrem ganzen Ausmaß zeigte sich die neue Welt zum ersten Mal während dieser Pandemie. Noch in den Jahren 2008 und 2009 galt dasjenige Kurzarbeitergeld denn wichtige Sozialleistung, die dieserfalls half, in dieser Rezession Arbeitsplätze zu sichern. Zu Zeiten von Corona drehte sich dieser Blick plötzlich: Da stand nicht mehr die Sorge um Jobs im Vordergrund. Stattdessen ärgerte sich Deutschland übrig Unternehmen, die trotz Gewinnen Kurzarbeitergeld in Anspruch nahmen. Plötzlich galt die Auszahlung denn Subvention für jedes Firmen, die sich sowieso nicht vermählen würden, ihre Mitarbeiter zu freilassen, weil sie nachdem dieser Krise keine neuen mehr finden.
Man kann sogar noch weiter möglich sein: Das Kurzarbeitergeld war in einer Welt dieser Arbeitskräfteknappheit für jedes dasjenige Wirtschaftswachstum so gut wie schädlich. Das zeigt sich im Vergleich zu den USA. Die setzten in dieser Pandemie hinauf großzügige Arbeitslosenhilfe statt hinauf den Erhalt von Arbeitsplradieren. Die Arbeitslosigkeit stieg kurzfristig viel stärker denn in Europa. Im Ergebnis, sagt Simon Jägersmann, sei „dieser Arbeitsmarkt in den USA viel dynamischer geworden, mit Lohnzuwächsen am unteren Ende dieser Lohnverteilung“. Die Leute, die dort Anfang 2020 ihren Job verloren, fanden nachdem den Lockdowns schnell eine neue Stelle – oft mit höheren Löhnen und in produktiveren Unternehmen. Die USA machten demgemäß dasjenige Beste aus dieser Knappheit, dieser Arbeitsmarkt sortierte sich neu – und differenzierend denn in Europa blüht dort jetzt die Wirtschaft.
Der Staat kann sein Geld keiner zuteilen
Nicht bloß Unternehmen werden durch sie Knappheit gebremst. Dem Staat geht es nicht besser. Schuldenbremse hin oder her: Seit Jahren schafft es die Bundesregierung nicht mal, dasjenige eingeplante Geld vollwertig auszugeben. Seit 2017 steigen die sogenannten Ausgabereste im Bundeshaushalt von Jahr zu Jahr, 2023 summierten sie sich hinauf mehr denn 40 Milliarden Euro – dasjenige ist nicht weit weg von den 60 Milliarden, die dieser Bundesregierung im Herbst durch ein Verfassungsgerichtsurteil entgingen. Und im Rahmen den Bundesländern lagen weitere 41 Milliarden Euro unabgerufen herum. „Die Herausforderungen liegen primär hinauf dieser Angebotsseite“, sagt dieser Ifo-Präsident Fuest. „Daraus folgt, dass klassische Konjunkturprogramme mit Fokus hinauf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die Probleme nicht lockern.“
Und welches passiert, wenn man trotzdem große schuldenfinanzierte Ausgabenprogramme auflegt, dasjenige zeigten zuletzt die Vereinigten Staaten. Sie steckten während dieser Corona-Krise Milliarden Dollar aus Krediten in Konjunkturprogramme – mit dem Ergebnis, dass die Inflation früher anzog denn in Deutschland und hinauf ein höheres Niveau stieg, obwohl die USA praktisch kein russisches Gas verwenden und insofern keine vergleichbaren Probleme mit den Energiepreisen hatten. Es gab genug Geld, zwar niemanden, dieser die Arbeit zeugen konnte. Also wurde was auch immer teurer.
Infrastruktur ausdehnen, Arbeitsanreize schaffen
Anders denn früher ist dieser Fokus hinauf die Angebotsseite nicht mal mehr ein Streitthema im politischen Spektrum. Der Begriff Angebotspolitik wird zwar heute noch stark mit dieser Wirtschaftspolitik Margaret Thatchers und Ronald Reagans in den 1980er-Jahren verbunden. Die konservativen Politiker setzten hinauf niedrige Steuern und Deregulierung, um dasjenige Angebot an Waren und Dienstleistungen zu steigern – und setzten sich damit von einer nachfrageorientierten linken Politik ab. Heute sprechen sich zwar wenn schon Vordenker dieser politischen Linken für jedes mehr Angebotsorientierung aus.
In den USA hat sich dazu dieser Begriff „supply-side progressivism“ etabliert. Dahinter steckt die Einsicht, dass für jedes den Wohlstand ohne Rest durch zwei teilbar ärmerer Bevölkerungsschichten dasjenige wirtschaftliche Angebot essenziell ist: Zu Händen bezahlbaren Wohnraum sind mehr Wohnungen nötig, für jedes eine gute Gesundheitsversorgung mehr Ärzte, für jedes eine niedrige Stromrechnung dieser schnellere Ausbau klimafreundlicher Energiequellen.
Die Theorie hinter linker Politik, schrieb etwa dieser „New York Times“-Kolumnist Ezra Klein, einer dieser Vordenker dieser Bewegung, sei bisher oft gewesen: „Gebt den Leuten Geld, damit sie sich kaufen können, welches sie nötig haben.“ Allzu oft gerieten dann die Kosten außer Kontrolle, weil eine zu große Nachfrage hinauf ein beschränktes Angebot trifft: explodierende Mieten, horrende Krankenhausrechnungen, hohe Kosten für jedes Kinderbetreuung.
Im stärker regulierten deutschen Markt steigen die Preise zwar nicht ganz so schnell. Stattdessen möglich sein problemlos viele leer aus, weil es nicht genug Wohnungen und nicht genug Kitaplätze gibt. Eine „Agenda des Überflusses“ sei nötig, um die Probleme wirklich zu lockern, so dieser „Atlantic“-Autor Derek Thomson.
Wie kann so eine neue Angebotspolitik aussehen? Ifo-Präsident Fuest macht wenige Vorschläge: Die Regierung sollte Anreize dazu schaffen, dass in Deutschland mehr Menschen funktionieren. Die Infrastruktur müsste ausgebaut werden. Die Bedingungen für jedes private Investitionen und Unternehmensgründungen sollten verbessert werden. Und Schulen und Berufsausbildung sollten gestärkt werden.