„Die Geschichte der Erde“: Ein Atlas, dieser was auch immer exemplifizieren möchte

Karten sind nie nur neutrale, nützliche Darstellungen zum räumlichen Verständnis und zur besseren Orientierung, sondern immer auch ästhetische und politische Interventionen. Die geometrisch-grafische Darstellung des Raums ist oft Ausdruck von Machtverhältnissen und gesellschaftlich-kulturellen Prägungen. Die bis heute geläufige Darstellung der Welt etwa, die sogenannte Mercator-Projektion des flämischen Renaissancegelehrten und Kartografen Gerhard Mercator aus dem Jahr 1569, hat gegenüber früheren Karten zahlreiche Vorteile, unter anderem für die nautische Navigation, weswegen sie bis heute angewandt wird. Ihre Abbildung der Welt spiegelt zugleich aber das christliche und eurozentrische Weltbild seiner Epoche wider, in dem Europa stets Mittelpunkt der Welt war.