„Die Ausgebufften“: Französischer Regisseur Bertrand Blier gestorben

Der französische Filmemacher Bertrand Blier ist tot. Der Regisseur, der unter anderem mit der Komödie Die Ausgebufften von 1974 bekannt wurde, starb im Alter von 85 Jahren, wie seine Familie mitteilte. Blier war für seinen schwarzen Humor bekannt und hatte seine größten Erfolge in den 1970er- und 1980er-Jahren. Er interessierte sich in seinen Werken besonders für Begierde, menschliche Triebe und soziale Schichten.

Blier wurde am 14. März 1939 bei Paris geboren. Sein Vater war der
berühmte Schauspieler Bernard Blier. Seine ersten Schritte als Regisseur macht
Blier 1963 mit dem Dokumentarfilm Hitler … nie davon gehört, in dem
junge Menschen über sich selbst, ihre Arbeit und Liebesaffären erzählen.
Seinen Durchbruch schaffte er 1974 mit der Erotik-Satire Die
Ausgebufften
über die rebellierende Jugend. Das provokante Roadmovie
machte die Schauspieler Gérard Depardieu und Miou-Miou zu Stars. Der
Film brachte ihm allerdings auch den Status als Skandalregisseur ein.

„Blier war ein großartiger und unangepasster Filmemacher“, sagte die französische Kulturministerin Rachida Dati zum Tod des Filmemachers. Er habe die größten Stars vor die Kameras geholt, sagte Dati und verwies auf Schauspieler wie Gérard Depardieu, Isabelle Huppert und Josiane Balasko. Depardieu, der heute wegen Missbrauchsvorwürfen im Visier der Justiz ist, spielte die Hauptrollen in mehreren Filmen von Blier, darunter in Frau zu verschenken, der 1979 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde.

Der Film Zu schön für dich – ebenfalls mit Gérard Depardieu – wurde 1989 bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. 2010 hatte Blier noch einmal Erfolg mit seiner grotesken Komödie Der Klang von Eiswürfeln über zwei Krebspatienten.