Deutscher Filmpreis 2024: Schönstes Scheitern

An diesem Abend sollte auf keinen Fall etwas
schiefgehen. Das merkte man der Verleihung des Deutschen Filmpreises von der ersten Minute an. Zu präsent war noch die
Berlinale-Abschlussveranstaltung; die antiisraelischen
Statements einiger Filmschaffenden
während der Preisverleihung hatten
das gesamte Festival überschattet.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erinnerte zu Beginn der Veranstaltung
im Theater am Potsdamer Platz in Berlin an die Situation der israelischen Geiseln,
die sich immer noch in der Gewalt der Hamas befinden:
Bring them home now.“ Roth sprach weiter von der erschütternden Situation der
Zivilbevölkerung in Gaza, der Lage im Sudan, dem Krieg in der Ukraine. Und von „Demokratiefeinden auch in unserem Land“. Warnungen vor zunehmendem Antisemitismus und Rechtsextremismus in Deutschland prägten auch den weiteren Abend, am eindringlichsten in der Rede von Margot
Friedländer. Die 102-jährige Holocaustüberlebende, die nach wie vor an deutschen Schulen junge Menschen über den Holocaust aufklärt, sagte:
„Als ich vor 14 Jahren zurückgekommen bin, hätte ich es mir nicht träumen
lassen, was jetzt in der Öffentlichkeit los ist. So hat es damals auch
angefangen.“ An die rund 1.600 Gäste richtete sie einen Appell: „In diesem Raum
sitzen ganz viele Geschichtenerzähler. Ihr habt die Verantwortung, die Kraft
des Films zu nutzen, damit so etwas nie wieder passiert. Ich bitte euch: Seid
Menschen.“