Der Unicorn-Macher: So überzeugt ihr den VC Accel
Accel zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Venture-Capital-Firmen im Silicon Valley und hat zahlreiche Unternehmen groß gemacht, darunter Spotify und Facebook. In Deutschland ist die Investmentfirma an mehr als einem Dutzend Startups beteiligt, darunter viele Unicorns wie Trade Republic oder Sennder – für den Einstieg bei diesen Firmen war Accel-Partner Luca Bocchio selbst verantwortlich. Der Italiener ist einer von sechs Accel-Partnern am Londoner Standort.
Neuer 650-Millionen-Fonds für hiesige Investments
Gerade hat der Wagniskapitalgeber, in dessen Portfolio sich etwa auch die Softwarefirmen Personio oder Celonis befinden und der mit dem Verkauf von Instana an Microsoft einen der größten privaten Exits der deutschen Startupwelt verbucht hat, neues Kapital für weitere Investitionen akquiriert: Der jüngste Fonds umfasst 650 Millionen Dollar. Der inzwischen achte Fonds von Accel in Europa zählt zu den sogenannten Megafonds, die vergleichsweise selten aufgelegt werden und ein Volumen von mindestens 500 Millionen Euro haben.
Viel Geld also, das zur Verfügung steht. Doch wie kommt man da ran? Gründerszene hat mit Luca Bocchio darüber gesprochen, auf welche Qualitäten er bei Startups und Gründern besonders schaut, was gar nicht geht und vor allem: in welchen Bereichen er noch besonders viel Potenzial in der deutschen Startup-Landschaft sieht.
Luca, welche Art von Investments tätigt ihr bei Accel hauptsächlich?
Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf Seed- und Series-A-Investitionen. Seed- und Series-A sind heutzutage lose Begriffe, da es manchmal massive Investitionen im Zusammenhang mit KI gibt, die als Seed-Stage bezeichnet werden, aber Hunderte von Millionen umfassen. Abgesehen von diesen Ausreißern bewegen sich Seed-Investitionen typischerweise im Bereich von zwei bis bis Millionen und Series-A-Investitionen zwischen sieben und 20 Millionen. Das ist der Bereich, in dem wir hauptsächlich tätig sind, und gelegentlich machen wir auch einige spätere Investitionen.
Was sucht ihr bei Gründern und Unternehmen, in die ihr investiert?
Es gibt drei Hauptkriterien, die wir bei Gründern und Unternehmen suchen.
Erstens, außergewöhnliche Gründer. Klar, das sagt wahrscheinlich jeder VC – was wir darunter verstehen: Das können Gründer sein, die viel Expertise in einem bestimmten Bereich haben, Seriengründer oder erfahrene Führungskräfte, die aus ihrer bisherigen Erfahrung lernen und diese in die Praxis umsetzen möchten. Es können auch erstmalige, sehr ehrgeizige junge Unternehmer sein, die viel Leidenschaft und Einblicke in spezifische Marktbereiche haben.
Zweitens, ein spannender Markt. Wir suchen nach Märkten, die aufregend und relevant sind. Ein Beispiel dafür sind unsere Investitionen im Bereich Cybersicherheit, sowohl in Israel als auch in Europa. Wir gehen da proaktiv heran und wissen genau, welche Kategorien und Trends auf dem Markt aufkommen.
Drittens, außergewöhnliche frühe Ergebnisse. (Anm. d. Red.: Wenn Startups schon kurz nach dem Start zum Beispiel eine ausgereifte Technologie oder große Kunden vorzuweisen haben.) Ein gutes Beispiel dafür ist ein Unternehmen in Berlin namens Slay, das beeindruckende frühe Ergebnisse im Bereich Social und Gaming erzielt hat.
Source: businessinsider.de