„Der Schatten des Kommandanten“ • Z+ Empfehlung: Eine „schöne Kindheit in Auschwitz“

Das prägende Wort in diesem Film ist weder Auschwitz noch Holocaust. Das Wort ist viel unauffälliger, es lautet: nicht. Was nicht ist, nicht existent oder nicht vorstellbar, davon spricht der 87-jährige Hans Jürgen Höss oft. Seinen Vater Rudolf Höß, den Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz, könne er heute nicht hassen, sagt er, ihn aber auch nicht mögen. Als er noch klein war, lebte der Junge mit seiner Familie in einem stattlichen Haus neben dem Lager, aber vom Grauen nebenan habe er nicht viel gesehen, fast nie etwas gehört und nichts gerochen. So berichtet es der Sohn in der Dokumentation Der Schatten des Kommandanten, die jetzt ins Kino kommt und sich inhaltlich an den oscargekrönten Spielfilm The Zone of Interest anlehnt.