„Der Absprung“ von Maria Stepanova: Soll man sich z. Hd. Probleme von Schriftstellern interessieren?

Der Wunsch, sich unsichtbar zu machen, ist ein alter Kindertraum. Ihn als Erwachsener noch einmal zu träumen, geht allerdings fast immer über die Lust am Versteckspiel hinaus: Er gehorcht einer existenziellen Not. Eine Weile verschwinden, sich womöglich für immer aus dem Staub machen oder gar das bisherige Ich auslöschen, um Platz für ein neues zu schaffen: Der Absprung, nach dem sich die Protagonistin von Maria Stepanovas gleichnamigem Roman, der eher eine Erzählung ist, sehnt, zielt auf die radikalste Variante. Sie wäre am liebsten ein Wesen, das den eigenen Namen hinter sich lässt und jede Erinnerung an das lästige Vorleben verliert.