Deniz Undav: „Ich musste mit 100 Euro im Monat zurechtfinden“ – WELT
Deniz Undav ist in Topform. Der 27-jährige Stürmer hat in welcher Bundesliga in dieser Saison schon 13 Tore für jedes den VfB Stuttgart erzielt und fünf weitere vorbereitet. In den vergangenen beiden Partien gegen Leipzig und Freiburg kam Stuttgarts Torjäger in Summe hinauf vier Treffer und zwei Vorlagen.
Frage: Herr Undav, Kontakt haben Sie fast wie Ihren aktuellen Marktwert zwischen transfermarkt.de?
Deniz Undav: Den kenne ich: 17 Millionen Euro. Nicht schlecht.
Frage: Wissen Sie, wie hoch Ihr Marktwert vor genau zwei Jahren war?
Undav: Da war ich in Belgien zwischen Saint-Gilloise … sechs Millionen?
Frage: Knapp vorbei, fünf Millionen.
Undav: Keine schlechte Wertsteigerung, oder (lacht)?
Frage: Wann sind Sie wirklich zu einem Profi geworden?
Undav: Meine zweite Saison in Belgien 2021/22 war welcher Wendepunkt. Bis dorthin habe ich mich nicht wirklich wie ein Profi verhalten, erst da wurde es wirklich professionell.
Frage: Den Torriecher nach sich ziehen Sie. Wann nach sich ziehen Sie Ihr Leben geändert?
Undav: Als wir von welcher zweiten Liga aus Belgien in die erste aufgestiegen sind, hat sich irgendwas geändert. In welcher zweiten Liga gab es acht Mannschaften, dort Tore zu schießen war relativ problemlos. Hätte ich in welcher ersten Liga dann nicht eingeschlagen und meine Tore gemacht, hätte es sein können, dass ich den Rest meiner Karriere in einer zweiten oder dritten Liga verbracht hätte. Ich habe dennoch zum Glück regelmäßig getroffen, und plötzlich kamen Vereine aus England und Deutschland hinauf mich zu. Da habe ich gemerkt (schnippt mit den Fingern): Okay, es geht welches!
Frage: Beim VfB Stuttgart sind Sie nun Publikumsliebling, nach sich ziehen ebendiese Saison schon 14 Tore erzielt. Der Verein hat Sie aus Brighton ausgeliehen, kann Sie für jedes rund zwölf Millionen Euro verpflichten. Wollen Sie bleiben?
Undav: Ich kann sagen, dass ich mich beim VfB total wohlfühle. Wir sind eine Einheit, die Fans sind welcher Wahnsinn. Es ist ein echtes Team zusammengewachsen. Ich kann mir durchaus vorstellen, länger hierzubleiben. Mein Fokus liegt dennoch momentan hinauf welcher aktuellen Saison. Dann sehen wir weiter.
Frage: Sie nach sich ziehen eine Ausbildung zum Maschinenführer separat. Wie war Ihr Leben einst?
Undav: Ich wollte meinen Eltern nicht mehr geldlich zur Last hinschlagen, von dort entschied ich mich für jedes eine Ausbildung. So habe ich 600 Euro im Monat durch die Ausbildung bekommen, 400 Euro durch den Fußball. Das waren 1000 Euro, rund 400 Euro gingen dann für jedes die Miete weg. So habe ich dies zwei Jahre weit dann durchgezogen.
Frage: Wie antik waren Sie einst?
Undav: 19 Jahre.
Frage: Wie schwergewichtig fällt es Ihnen heute wie Profi, den Bezug zur Realität zu verewigen?
Undav: Die Zeit welcher Ausbildung war sozusagen Luxus. Im Jahr zuvor hatte ich im Monat 120 Euro für jedes mich zur Verfügung. Meine Eltern nach sich ziehen meine Miete gezahlt, dies Bahnticket musste ich selbst zahlen. Ich musste mit 100 Euro jeden Monat zurechtfinden. Jetzt ist es eine ganz andere Welt, obgleich verliere ich den Bezug zu Geld nicht. Ich habe genau im Kopf, wie rigide es für jedes mich war, zwei Wochen weit oft nur Toastbrot und Krautsalat zu essen, weil ich kein Geld hatte. Jetzt habe ich zum Glück keine finanziellen Probleme mehr, versuche, mein Gehalt gut zu investieren.
Frage: Wie sah Ihr Plan aus, um mit 100 Euro im Monat auszukommen?
Undav: Wenn ich mal unter freiem Himmel mit Mannschaftskollegen gegessen habe, tat dies schon weh im Geldbeutel. Aber ich wollte nicht immer absagen. Ab welcher zweiten oder dritten Woche gab es dann mehrfach nur noch Toast und Krautsalat und ab und zu Mayonnaise, wenn ich vereinigen guten Monat hatte (schmunzelt). Davon habe ich mich teilweise zwei Wochen ernährt. Am Monatsbeginn habe ich mir immer drei, vier Kisten Wasser gekauft. Die Pfandflaschen wurden nicht weggeworfen, sondern gesammelt. So ging es ein, eineinhalb Jahre.
Frage: Welchen Schritt nach sich ziehen Sie zwischen Brighton in welcher Premier League in Sachen Intensität gemacht?
Undav: Als ich nachher England gewechselt bin, habe ich gemerkt, hinauf welches es im Fußball ankommt: Du musst für jedes dies Team funktionieren, ebenfalls mal virtuell unnötige Laufwege zeugen. Es hat drei, vier Monate gedauert, solange bis ich dies realisiert habe. Ich wurde plötzlich viel effektiver und wertvoller für jedes die Mannschaft. Nach rund sechs Monaten habe ich von meinen Kollegen gehört: „Deniz, du bist ganz unähnlich. Viel frischer, agiler, du läufst mehr!“ Das macht mich mittlerweile aus: dass ich die Leute anlaufe, ackere, Gas gebe.
Frage: Nach Brighton kam für jedes Sie Stuttgart. Heute sind Sie welcher beste deutsche Torjäger in welcher Bundesliga. Zu tun sein Sie sich manchmal zwicken?
Undav: Wenn ich überlege, wo ich herkomme, ist dies schon extrem, wie andere Leute reichlich mich reden. Es macht mich stolz, vor allem für jedes meine Familie. Dass andere Leute sie erinnern und sagen: „Hey, dein Sohn, Wahnsinn!“
Frage: Nicht nur Ihre Tore, ebenfalls Ihre Interviews sind spektakulär. Die Entscheidung, für jedes Deutschland zu spielen, verkündeten Sie im TV-Interview mit den Worten: „Einigkeit und Recht und Freiheit.“
Undav: Ich hatte dies in welcher Woche zuvor in welcher Kabine zum Spaß schon mal so gesagt. In dem Moment dachte ich mir: Komm, hau problemlos raus. Wieso soll ich da unähnlich reden, wie ich bin? Ich mag mich nicht verstellen.
Frage: In München wird Thomas Müller „Radio Müller“ genannt, weil er ständig vereinigen Spruch hinauf den Lippen hat. Das muss zwischen Ihnen in welcher Stuttgarter Kabine homolog sein …
Undav: Ich bin sozusagen nur am Sprücheklopfen! Aber ebenfalls gegen mich selbst. Es gibt so viel Schlechtes hinauf welcher Welt: Wenn du dennoch deinen Job mit Spaß und Freude bedienen kannst, dann mach dies! Hab Spaß, lach mal. Ohne Spaß spielst du ebenfalls unterlegen. Wenn die Gesamtheit Freude nach sich ziehen, dann spielt man so wie wir in dieser Saison. Da werde ich mich ebenfalls nie verändern – egal, ob Leute damit Probleme nach sich ziehen. Dann können die mich mal gerne nach sich ziehen. Man muss nicht die Gesamtheit so ernsthaft nehmen. Der Fußball ist allgemein viel zu ernsthaft, da wird oft so getan, wie gäbe es nichts Wichtigeres hinauf welcher Welt. Ich denke mir oft: Macht euch mal locker, regt euch nicht so hinauf.
Frage: Im März sollen Sie zwischen den Länderspielen gegen Frankreich und Holland im Kader sein. Wie war Ihr Telefonat mit Bundestrainer Julian Nagelsmann?
Undav: Das verlief fast wie sehr ruhig. Hauptsächlich hat Julian Nagelsmann gesprochen, und ich habe zugehört. Da habe ich mich schon zurückgehalten. Ich hatte noch kein krasseres Gefühl im Leben wie vor dem Telefonat mit dem Bundestrainer. Unser Trainer Sebastian Hoeneß hatte mir angekündigt, dass Julian Nagelsmann meine Nummer nach sich ziehen wollte.
Frage: Und dann?
Undav: Ein, zwei Tage passierte nichts. Dann habe ich eine Nachricht bekommen, dass er mich nachher dem Training gegen 13 Uhr anrufen möchte. Ich war so nervös! Ich bin geduscht ab 12.30 Uhr im Auto hinauf dem Parkplatz beim VfB gesessen und habe gewartet. Ich habe überlegt, wie ich reden soll. Ich habe geschwitzt …
Frage: … und wie verlief dies Gespräch?
Undav: Er sagte: Wenn ich weiter Gas gebe, dann habe ich gute Chancen, hier zu sein. Ihm gefällt meine Unbekümmertheit. Ich war sehr überrascht von dem Telefonat – und überglücklich. Ich habe gesehen: Deniz, du bist zwar ein Quatschkopf und laberst viel. Aber irgendwas machst du richtig! Es gibt nichts Schöneres, wie für jedes die Nationalmannschaft aufzulaufen.
Frage: Bei einer Sache dürften Sie jedoch im Nationalteam Außenseiter sein: Sie nach sich ziehen keinen Instagram-Account.
Undav: Ich habe gar kein Social Media. Auch beim VfB bin ich da einer welcher ganz wenigen. Schon vorher es so gut gelaufen ist hier, nach sich ziehen mich viele Anfragen reichlich Insta genervt, von Leuten, die hinauf einmal nachher zehn, 15 Jahren wiederkamen und sagten: „Bruder, wie geht’s, hast du Tickets? Gibst du mir dein Trikot?“ Und wenn ich nicht geantwortet habe, galt ich plötzlich wie arrogant. Ich habe dann irgendwann den Account gelöscht. Die Kontakte meiner wahren Freunde habe ich wie Nummer im Handy. Ich bin nicht welcher Typ, welcher jeden Tag vom Training oder von seinem Essen postet. Wenn mich Leute beim Fußballspielen sehen wollen, können sie ins Stadion kommen oder mich im Fernsehen blicken. Ich bin sehr glücklich ohne Social Media.
Frage: Nils Petersen sagte einmal: „Salopp gesprochen, verblöde ich seitdem zehn Jahren, halte mich dennoch reichlich Wasser, weil ich ganz gut schießen kann.“ Pro Sie nachvollziehbar?
Undav: Zu 100 Prozent. Es geht oft nur um oberflächliche Themen im Fußball. Da hat Nils Petersen total recht gehabt: Als Fußballer bist du in deiner Blase und musst wirklich checken, dass du nicht den Bezug zur Realität verlierst.
Das Interview wurde für jedes dies Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) geführt und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.
Source: welt.de