Deko-Kette: Depot schließt mindestens 100 weitere Filialen

Infolge der Schließungen in diesem Jahr verlieren voraussichtlich etwa 2.000 der 3.300 Beschäftigten ihren Job.
Die Einzelhandelskette Depot schrumpft deutlich. Um wieder erfolgreich sein und mit Portalen wie Temu mithalten zu können, will der Händler in Zukunft vor allem eines: schneller werden.
Insolventer Interieur-Händler
Depot schließt zahlreiche Filialen
Das Handelsunternehmen Depot stellt sich im Zuge der Insolvenz neu auf. Die Folge: Das Filialnetz schrumpft auf deutlich unter 300 Geschäfte. Depot-Chef Gries erklärt die Gründe.
Konkurrenz durch Temu und Action
Die Nonfood-Branche, in der Depot sich bewegt, ist umkämpft und steht wegen der trüben Konsumstimmung unter Druck. Die Einzelhandelskette Kodi war 2024 ebenfalls in die Insolvenz gerutscht. Andere Anbieter ziehen sich zurück.
So kündigte der Lebensmitteldiscounter Aldi kürzlich an, seinen Online-Shop einzustellen. An Bedeutung gewonnen haben hingegen Unternehmen wie der Online-Marktplatz-Temu oder der Discounter Action. Beide Händler bieten wie Depot unter anderem auch Produkte aus dem Bereich Deko und Einrichtung an.
«Günstigere Alternativen im Einzelhandel und Online haben uns den Rang abgelaufen», sagt Gries. Depot solle wieder kreativer werden und die Kunden häufiger überraschen. „Wir müssen Trends schneller aufspüren und in die Läden bringen.“ Er setzt dabei auch stärker auf den E-Commerce. „Viele Produkte sollen online früher verfügbar sein und direkt aus Asien zum Kunden geschickt werden.“
HDE: 4.500 weitere Geschäfte schließen in diesem Jahr
Neben den Filialen möchte Depot in Deutschland weiterhin kleine Shops betreiben, die in Märkte von Einzelhändlern wie Rewe und Edeka integriert sind. Davon gibt es derzeit etwa 165.
Auch Depot-Tochtergesellschaften im Ausland hatten zuletzt Insolvenz angemeldet. In Österreich verringerte sich das Filialnetz auf 27 Standorte, in der Schweiz wurden alle dichtgemacht.
Die Lage des stationären Handels ist schwierig. In den vergangenen Jahren haben laut Handelsverband Deutschland (HDE) zahlreiche Geschäfte hierzulande ihre Türen für immer geschlossen. Einer Prognose zufolge sinkt die Zahl in diesem Jahr um 4.500 auf etwa 300.000. Im Jahr 2015 waren es noch mehr als 370.000.
Vier Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens
Depot schließt fast jede zehnte Filiale
Die Gries Deco Company legt Sanierungsschritte für das Kerngeschäft fest. Das Filialnetz der Tochter Depot wird ausgedünnt, fast jeder zehnte Standort soll nach Informationen des TW-Schwestertitels Lebensmittel Zeitung schließen. Der Händler sucht zudem die Hilfe von Beratern, um eine strategische Neuausrichtung einzuleiten.