„Das hat mir Hoffnung gegeben“: Befreite Geisel ruft Israelis zu Demonstrationen hinauf – n-tv.de

Bilder von Protesten in Israel spenden Andrey Kozlov Hoffnung, während er im Gazastreifen als Geisel festgehalten wird. Jetzt wendet er sich an die israelische Öffentlichkeit, um jene zu unterstützen, die noch immer in der Gewalt der Hamas sind.

Eine Woche nach seiner Befreiung aus dem Gazastreifen hat die ehemalige Hamas-Geisel Andrey Kozlov die Israelis zu einer Demonstration für seine Leidensgenossen aufgerufen. „Ich bin wieder zu Hause in Israel, aber viele Geiseln sind noch immer im Gazastreifen“, sagte der 27-Jährige in einer Videobotschaft. „Ich habe am Samstag viele Demonstrationen gesehen und das hat mir viel Hoffnung gegeben. Ich bitte euch, an diesem Samstag wieder auf die Straße zu gehen und die Geiseln und ihre Familien zu unterstützen.“ Es war das erste öffentliche Statement von Kozlov nach seiner Rückkehr nach Israel.

Israelische Soldaten hatten Kozlov und drei weitere Geiseln am Samstag vergangener Woche bei einem großangelegten Militäreinsatz im Gazastreifen aus der Gewalt der Hamas befreit. Nach – nicht unabhängig überprüfbaren – Angaben der von der Terrororganisation kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen dabei 274 Palästinenser getötet und Hunderte weitere verletzt worden sein. Kozlov und die anderen drei Geiseln schilderten danach eindrücklich das monatelange Martyrium in der Gewalt ihrer Entführer, die sie psychisch und körperlich misshandelt und gefoltert haben sollen. Die Mutter von Almog Meir Jan, der ebenfalls unter den Befreiten war, hatte in einer Pressekonferenz gesagt, ihr Sohn habe auf dem arabischen Sender Al-Dschasira Nachrichten gesehen. Bei der Berichterstattung über die Proteste in Israel habe er einmal auch sein eigenes Bild auf der Bühne erkannt.

Seit Monaten gibt es Proteste

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Beim Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israels Grenzgebiet zum Gazastreifen am 7. Oktober waren mehr als 250 Menschen in das abgeschottete Küstengebiet verschleppt worden. Derzeit werden dort noch rund 120 Geiseln vermutet, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Kozlov ist Israeli mit russischen Wurzeln. Er hatte auf dem Supernova-Festival als Security gearbeitet.

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gehen samstags regelmäßig zahlreiche Menschen auf die Straße, um für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu demonstrieren. Die meisten Protestierenden richten sich auch gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die aus Sicht der Opferfamilien nicht genug dafür tut, um ihre Angehörige heimzuholen.

Source: n-tv.de