„Dark Matter“: Viele Universen, allesamt nichts los

Als vor zehn Jahren Christopher Nolans schlaumeiernder
Science-Fiction-Film Interstellar
 ins Kino kam, war in den hymnischen
Besprechungen sinngemäß zu lesen, dass jeder, der den Film nicht für ein
Meisterwerk halten wollte, ihn einfach nicht verstanden habe. Kann man
natürlich so sehen. Kulturkritik aber kommt schnell an ihre Grenzen, wenn man
von Feuilletonisten auch noch verlangt, sich verhandlungssicher auf dem Parkett
der Quantenphysik zu bewegen.

Auch die Serie Dark Matter auf Apple TV+ will
sich einreihen in das Genre der Schlaumeierprojekte, die uns Zuschauer an die
Grenzen unseres schulischen Physikwissens bringen. Devs war 2020 bereits
so eine Serie
, in der ein Quantencomputer existiert, mit dem es möglich ist,
jeden Zustand des Universums in der Vergangenheit und der Zukunft zu berechnen.
Klingt nach Back to the Future, war aber anspruchsvoller und machte auch
dann Spaß, wenn man nicht alles verstand, was sich der Showrunner Alex Garland
da Verblüffendes ausgedacht hatte. Der Spaß an Dark Matter allerdings
ist kleiner, und verblüfft werden vor allem Menschen sein, die den
gleichnamigen Roman von Blake Crouch gelesen haben.