Cum-ex-Strafprozess: Sanjay Shah ist Dänemarks Häftling Nr. 1

In kriminellen Strukturen sehen sich ohne Rest durch zwei teilbar diejenigen, die an welcher Spitze einer Organisation stillstehen, vielmals im Recht. Sie halten sogar dann an ihren Argumentationsketten wacker, wenn Gerichte belastende Beweise geprüft nach sich ziehen oder enge Komplizen wegen welcher gleichen Taten zu Haftstrafen verurteilt worden sind. Bis zuletzt sah sich Hanno Berger, qua zentrale Figur im Cum-ex-Skandal in Deutschland mehrmals wegen schwerer Steuerhinterziehung verurteilt, qua Opfer welcher Justiz. Sein früherer Kompagnon Peter Mora, international zur Fahndung ausgeschrieben, sprach in den Medien seiner Heimat Neuseeland davon, dass all seine Geschäfte „von Rechtsexperten genehmigt und in Konsens mit den Empfehlungen durchgeführt wurden“.


Marcus Jung

Redakteur in welcher Wirtschaft.

Auch Dänemarks derzeit wohl prominentester Angeklagter hält sich an dieses „wording“. Weder er noch sein Team hätte irgendwas Illegales getan, sagte Sanjay Shah vor wenigen Tagen im Gerichtssaal von Glostrup, einer Kleinstadt vor den Toren Kopenhagens. „Es gab kein Fehlverhalten oder Betrug zusammen mit Solo.“