Cookinseln: China weitet Einfluss im Südpazifik aus
China weitet seinen Einfluss im Südpazifik aus. Künftig wird die Großmacht die Cookinseln stärker unterstützen. Das teilte die Regierung der Inselgruppe mit.
Wie der Ministerpräsident der Cookinseln, Mark Brown, im Rahmen eines fünftägigen Staatsbesuchs in der Volksrepublik bekanntgab, hätten er und der chinesische Regierungschef Li Qiang einen „Handlungsplan“ für eine „umfassende strategische Partnerschaft“ unterzeichnet. Das Übereinkommen bilde einen Rahmen für die Zusammenarbeit in Bereichen wie Handel, Investitionen, Infrastruktur und Verkehr, sagte Brown weiter.
Es geht auch um Rohstoffe in der Tiefsee
Bei dem Treffen habe Brown auch die Zusammenarbeit mit chinesischen Instituten im Hinblick auf die Erforschung mineralischer Tiefseerohstoffe besprochen, sagten Vertreter der Cookinseln. Der Pazifikstaat unterstützt die Intensivierung des Tiefseebergbaus.
Li sagte nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, das Abkommen stärke das „gegenseitige politische Vertrauen“ zwischen China und den Cookinseln und erlaubt zudem „die Ausweitung der praktischen Zusammenarbeit“.
Neuseeland hat „wesentliche Bedenken“
Auf wenig Begeisterung stieß der Vorstoß in Neuseeland. Das neuseeländische Außenministerium warf den Cookinseln mangelnde Transparenz und Absprache vor. Das Abkommen biete Anlass zu „wesentlichen Bedenken“, hieß es.
Brown kündigte daraufhin an, das Abkommen zu veröffentlichen. Die Zusammenarbeit mit Peking sei eine Ergänzung zu bestehenden Verbindungen und kein Ersatz für die „langjährige Beziehung zu Neuseeland“, sagte er.
Die Cookinseln, ein Land mit 17.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, waren von 1888 bis 1900 britisches Protektorat, danach gehörten sie zu Neuseeland. Auch nach der Unabhängigkeit 1965 blieb der Inselstaat politisch eng mit Neuseeland verbunden, das für ihn die Außenpolitik wahrnimmt. Die Inselbewohner dürfen auch in Neuseeland leben und arbeiten.
China versucht derweil sein Einflussgebiet im Pazifikraum auszudehnen und stellt damit die historisch gewachsene Vorherrschaft von Australien, Neuseeland und dem Verbündeten USA in Frage.