Condor kürzt Flugplan in Hamburg: Fliegen ab Deutschland zu teuer

Die Serie der Flugstreichungen für 2025, die Gesellschaften mit stark gestiegenen Kosten für Starts in Deutschland begründen, setzt sich fort. Am Montag kündigte die Fluggesellschaft Condor Kürzungen an – und wieder ist der Flughafen Hamburg besonders betroffen. „Wir streichen nicht nur Kapazität in Hamburg, sondern auch unser geplantes Wachstum im Sommer 2025“, sagte Condor-Chef Peter Gerber.

Flüge auf die griechische Insel Samos sowie ins spanische Malaga werden komplett aus dem Plan genommen, die Zahl der Verbindungen auf die Insel Kos wird verringert, vier neue Strecken, die Condor geplant hatte, werden nicht eingeführt. Für die verbleibenden Flüge will Condor die Ticketpreise erhöhen. In der vergangenen Woche hatten die Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings und der Billigflieger Ryanair eine Straffung ihrer Flugpläne insbesondere in Hamburg angekündigt.

Der Flughafen dort steht wegen einer Entgelterhöhung in der Kritik. Der Airportbetreiber verweist darauf, dass es bloß um 2,30 Euro mehr je Passagier gehe. Doch Fluggesellschaften beklagen, dass auch staatliche Abgaben wie die Luftverkehrsteuer, die Flugsicherungsgebühren für Fluglotsendienste und die Luftsicherheitsgebühren für Passagier- und Gepäckkontrollen gestiegen sind.

Condor-Chef Gerber mahnte eine „nachhaltig wettbewerbsfähige Kostenstruktur“ an deutschen Standorten an: „Hierfür muss nicht zuletzt die Politik die Weichen dringend auf Kurskorrektur stellen.“ Dem Flughafen Hamburg warf er „mangelnde Bereitschaft“ zur Einigung mit den Airlines vor.

Die Gesellschaften dürften zudem befürchten, dass es nicht bei dem Aufschlag auf die vom Flughafenbetreiber erhobenen Entgelte bleibt. Die Gebühr für die von der Bundespolizei verantworteten Sicherheitskontrollen war dort schon in diesem Jahr um sieben Prozent auf 7,65 Euro je Passagier gestiegen. Sie wird regelmäßig entsprechend der zu deckenden Kosten festgesetzt. Am Wochenende hatte der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr gesagt, er befürchte angesichts steigender Abgaben ein schrumpfendes Flugangebot.