Clemens Meyer: Soll man Mitgefühl mit einem schlechten Verlierer nach sich ziehen?
sagt Adam Soboczynski
Man muss Clemens Meyer keine Medienstrategie unterstellen, aber sein Fall ist zweifellos ein Paradebeispiel, wie herrlich simpel die seit langer Zeit gut eingeübten Mechanismen der Öffentlichkeit funktionieren. Letzte Woche war der Deutsche Buchpreis an den kurzen und wunderschön leisen, preiswürdigen Roman von Martina Hefter Hey guten Morgen, wie geht es Dir? gegangen, und nicht, wie es viele erwartet hatten, an Clemens Meyers Die Projektoren. Der verließ daraufhin wütend die Preisverleihung im Frankfurter Römer, schrie, es sei eine Schande für die Literatur. Es sei Scheiße, eine Unverschämtheit. Und er schrie außerdem: „Die verdammten Wichser!“, womit die Jury gemeint gewesen sein dürfte.