„Chromakopia“ von Tyler, the Creator: Alle nach sich ziehen eine Familie, ich habe nur vereinigen neuen Ferrari

Scheitern
ist ein seltenes Thema im Hip-Hop, einem von Wettkampfgeist geprägten Musikgenre. Der
Rapper Tyler, the Creator geht aber auf seinem neuen Album hart mit sich selbst
ins Gericht: Niemand wolle zum Beispiel die merkwürdigen Klamotten kaufen, die er designt,
rappt er auf Take Your Mask Off: „That shit is a failure“. Die
Musik sei auch schon mal besser gewesen, und all der Stress? Besser sollte er
in Therapie gehen, statt sein Umfeld damit zu belasten. Der Song adressiert
verschiedene Figuren, die sich selbst verleugnen: einen Rapper, der mit Waffen
posiert, aber eigentlich aus gutbürgerlichem Hause kommt; einen Pastor, der
seine Homosexualität unterdrückt. Im Refrain verschwimmt ein
Siebzigerjahre-Soulsample mit der Stimme von R’n’B-Musiker Daniel Caesar. „I
hope you find yourself
„, singt der, es klingt warm und wohlwollend im Vergleich
zu den hart anklagenden Strophen.