Chris Wright: Trump will Frackingspezialist wie Energieminister

Der designierte Präsident Donald Trump will den Energieunternehmer Chris Wright zum Energieminister in seinem neuen Kabinett machen. Der am Massachusetts Institute of Technologie (MIT) und an der Berkeley Universität ausgebildete Ingenieur gründete mehrere Unternehmen, darunter Pinnacle Technologies . Das Unternehmen half Öl- und Gasförderern, die Energierohstoffe mit Fracking förderten, die dabei auftretenden Erderschütterungen zu analysieren und zu kalkulieren. Die Technik half maßgeblich dabei, Fracking kalkulierbar zu machen. Nach dem Verkauf des Unternehmens gründete er das Energieunternehmen Liberty Ressources , das er als Executive Chairman führt. Er sitzt überdies im Aufsichtsrat von Oklo , das sich auf die Entwicklung von kleinen Nuklearreaktoren spezialisiert hat.

Die Nominierung Wrights fügt sich ein in den Plan Trumps, die Energieproduktion in den Vereinigten Staaten stark auszuweiten, um die Endpreise dafür zu senken und die Autarkie der USA im Energiesektor auszuweiten. Wright soll nicht nur das Ministerium führen, sondern auch Mitglied eines Rates für nationale Energie werden, dessen Chairman der designierte Innenminister Doug Burgum wird. Burgum war Gouverneur des Bundesstaates Nord-Dakota, der vor allem durch seine Ölvorkommen bekannt ist, die überwiegend durch Fracking erschlossen werden. Der Rat soll Genehmigungsverfahren für Energieprojekte beschleunigen, Regulierungen abbauen und private Investitionen stimulieren.

Ist Wright ein Klimawandelleugner?

Trump stellte in seiner Mitteilung heraus, dass der Rat die Entwicklung sämtlicher Formen der Energieproduktion erleichtern will. Wright hatte in seiner Karriere auch Erfahrungen mit Solarenergie und Geothermie gesammelt. Der Unternehmer kommentierte die Nominierung mit seiner Zusicherung: „Mein Engagement für die Verbesserung des menschlichen Lebens bleibt unerschütterlich, wobei mein Schwerpunkt darauf liegt, die amerikanische Energie erschwinglicher, zuverlässiger und sicherer zu machen.“

Vor einem Jahr hatte Wright im Onlinenetzwerk Linkedin erklärt, dass es „keine Klimakrise“ gebe: „Es gibt keine saubere oder schmutzige Energie, alle Energiequellen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Welt.“ Kritiker haben daraus geschlossen, dass er den Beitrag der fossilen Energie zu Klimaerwärmung bestreitet. Dagegen spricht, dass er in einer Veranstaltung seines Unternehmens den bekannten Klimaexperten Roger Pielke Jr. eingeladen hatte, der die Klimaerwärmung für eine große Herausforderung der Menschheit hält, auf die mit der Vermeidung von Treibhausgasen und Anpassung reagiert werden müsse.

Wright wurde einer breiteren Öffentlichkeit in einem Konflikt mit dem Outdoorkonzern North Face bekannt. Das Unternehmen hatte sich 2021 geweigert, ein texanisches Frackingunternehmen mit Arbeitsbekleidung mit North-Face-Logo auszustatten. Wright empfand die Weigerung als scheinheilig, weil 90 Prozent der Materialien von North-Face-Kleidung auf Rohstoffen der Ölindustrie basiere und die Erschließung der wenig frequentierten Naturlandschaften, die North Face propagiere, in der Regel ohne Transportmittel, die Benzin, Diesel oder Kerosin verbrauchten, nicht möglich sei. Ein entsprechender Beitrag von ihm ging damals viral, wie Trump jetzt anerkennend in seiner Nominierungsmitteilung anmerkte.