Chiphersteller: Nvidia fürchtet Milliardeneinbußen wegen neuer Exportbeschränkungen
Der Chipkonzern Nvidia geht von Einbußen in Milliardenhöhe infolge der Exportbeschränkungen nach China aus. In einer Mitteilung schrieb das Unternehmen, Nvidia gehe davon aus, dass die Kosten allein im ersten Quartal bei 5,5 Milliarden US-Dollar liegen würden. Diese setzten sich aus Lagerbeständen und Kaufzusagen zusammen.
Schon unter dem vorherigen Präsidenten Joe Biden schufen die USA Hürden für den Verkauf der modernsten Hochleistungschips nach China. Nvidia konnte chinesischen Unternehmen daher nur eine abgespeckte, langsamere Version mit dem Namen H20 liefern. Doch selbst diese Chipsysteme fallen nun angesichts der Handelspolitik von Bidens Nachfolger Donald Trump unter Exportbeschränkungen, wie Nvidia mitteilte.
Die Chips der Firma sind zur Schlüsseltechnik für das Geschäft mit künstlicher Intelligenz geworden. Auch chinesische KI-Entwickler nutzen sie.
Über eine Verschärfung der Exportbeschränkungen wurde bereits seit einiger Zeit spekuliert. Deswegen hätten chinesische Firmen wie der TikTok-Mutterkonzern ByteDance, Alibaba und Tencent allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres H20-Chips im Wert von mindestens 16 Milliarden Dollar bei Nvidia bestellt, berichtete jüngst die Website The Information. Das überstieg die bisherigen Produktionskapazitäten von Nvidia für diese Version, wie es unter Berufung auf informierte Personen hieß.
Nvidia stellt seine Prozessoren bislang mehrheitlich in
Taiwan her. Vor dem Hintergrund möglicher US-Zölle schließt sich
der Konzern nun anderen Technologieunternehmen an, die einen
Teil ihrer Chipfertigung in die USA verlagern wollen.