Burnout: Ich funktionierte, solange bis es nicht mehr ging

Unsere Autorin hat selbst erlebt, wie es ist, wenn man mit dem Tempo des Digitalkapitalismus nicht mehr mithalten kann. Und fordert: Dreht die Frage um!


Alles muss schnell gehen, eigentlich schon vorgestern erledigt sein, man ist immer zu spät, nie genug Maschine

Illustration: der Freitag, Material: Freepix


Ich wisse nicht, „ob ich das so schnell hinkriege“, sage ich zweifelnd – und bekomme sofort ein schlechtes Gewissen, denn man muss Ja sagen. Man darf nicht schwächeln. Der Redakteur möchte einen Text über Entschleunigung von mir, und erst nach dem Telefonat wird mir klar, wie symptomatisch das ist. Für mich und für die an Digitalismus erkrankte Welt.

Alles muss schnell gehen, eigentlich schon vorgestern erledigt sein, man ist immer zu spät, nie genug Maschine. Mittlerweile ist jeder achte Deutsche depressiv, die Krankentage aufgrund von Burnouts und anderen psychischen Erkrankungen erreichten nach Angaben der AOK im Jahr 2024 einen neuen Höchststand. Der Digitalkapitalismus macht krank. Kann man aussteigen? Ich habe es mal versucht, denn