Bundestagswahl: Sahra Wagenknecht will an TV-Debatte jener Kanzlerkandidaten teilnehmen

Als Chefin und Kanzlerkandidatin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat Sahra Wagenknecht die Teilnahme an der anstehenden TV-Debatte der Kanzlerkandidaten gefordert. Ihrer Meinung nach sollten alle Kanzlerkandidaten ins Studio geholt werden – auch sie selbst. Das sagte die BSW-Chefin der Nachrichtenagentur AFP.

„Dann könnten die Bürger sich ihr eigenes Bild von den Kandidaten und ihren Programmen machen. Unterschiede würden sichtbar“, begründete Wagenknecht ihre Forderung. Ein solches Format würde einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk repräsentieren, „der unabhängig informiert und nicht bevormundet“.

Bislang sind zwei TV-Duelle zwischen den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) angekündigt. Eine erste Fernsehdebatte am 9. Februar wird von ARD und ZDF ausgestrahlt. RTL zeigt am 16. Februar ein zweites Duell.

Die beteiligten Sender haben für die Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) separate TV-Debatten geplant, was ihnen zuletzt die Kritik beider Parteien einbrachte. Habeck lehnte die Teilnahme an einer Debatte gegen Weidel ab.

Reaktionen auf Kritik an Besetzung der TV-Debatte

Wegen seiner Absage bezeichnete Wagenknecht den Kanzlerkandidaten der Grünen als „Hasenfuß“. Sie würde hingegen für eine Debatte mit Weidel bereitstehen: „Offenbar traut er sich ein TV-Duell mit Frau Weidel nicht zu. Ich würde
keinem Duell ausweichen und gern auch noch einmal direkt mit Frau
Weidel debattieren.“

Auch FDP-Chef Christian Lindner hat sich als Ersatz für Robert Habeck angeboten. „Man darf den Ideenwettbewerb mit der AfD nicht scheuen, wenn man deren Wähler zurückgewinnen will“, sagte er. Indessen verteidigte SPD-Chefin Saskia Esken die Entscheidung der Sender, da im Duellformat die Kernrichtungen der Kandidaten deutlich würden. Eine „Talkshow mit fünf Spitzenkandidaten“ lehnte sie ab, zeigte allerdings Verständnis für Habecks Ablehnung.

Inzwischen hat sich die ARD zur Kritik am Konzept der Kanzlerdebatte geäußert. Demnach handele es sich um gleichwertige TV-Duelle, „die beide zur Primetime gesendet werden sollen“. Einflussnahmen und Bedingungen der Politikerinnen und Politiker hätten bei den redaktionellen Entscheidungen keine Rolle gespielt.

Dem Sender zufolge soll zudem eine sogenannte Schlussrunde mit allen Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten stattfinden. Sie ist für den 20. Februar geplant – drei Tage vor der Bundestagswahl.