Bundestagswahl 2025: Alice Weidel soll AfD-Kanzlerkandidatin werden

Alice Weidel soll die in Teilen gesichert rechtsextreme AfD im Bundestagswahlkampf 2025 als Kanzlerkandidatin anführen. Darauf haben sich die beiden AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Weidel in dieser Woche verständigt. Offiziell wird die Kandidatur erst durch die Parteigremien beschlossen.

Die Partei bestätigte die Absprache in einer kurzen Stellungnahme. Demnach will Chrupalla Anfang Dezember Weidel „als Kanzlerkandidatin vorschlagen“. Ziel sei es, dem Bundesparteitag im März 2025 einen geschlossenen Vorschlag zur Abstimmung vorzulegen. Zuvor hatten das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) und die Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Laut RND sollen die Gremien der Partei, also der Bundesvorstand und die Bund-Länder-Konferenz, Anfang Dezember über die Entscheidung abstimmen, im folgenden Januar dann der Parteikonvent, bevor es zur Abstimmung der Delegierten auf dem Bundesparteitag kommt. Die Bundestagswahl findet am 28. September 2025 statt.

AfD geht einig zum „Frontalangriff“ über

Wie mehrere AfD-Landesvorsitzende dem RND bestätigten, soll Chrupalla
zugunsten seiner Co-Parteichefin auf eigene Ambitionen verzichtet
haben. Die beiden seien aber übereingekommen, den Bundestagswahlkampf
der Partei gemeinsam bestreiten zu wollen. Chrupallas Entscheidung sei
mit Respekt zur Kenntnis genommen worden.

Dass Chrupalla Weidel den Vortritt lässt, kommt nicht überraschend. Schon vor Wochen hatte Chrupalla in der ARD gesagt: „Alice Weidel wäre eine sehr gute Kanzlerkandidatin, was ich auch unterstützen würde.“ Damals betonte Chrupalla allerdings, dass die endgültige Entscheidung bei den Parteigremien liege. Weidel selbst hatte sich kürzlich im ZDF-Sommerinterview noch bedeckt gehalten.

Dass die Partei eine Kanzlerkandidatin oder einen Kanzlerkandidaten aufstellen würde, und damit den Anspruch auf ein gutes Abschneiden formuliert, war für Chrupalla längst klar. „Denn ich denke, das erwarten auch die Wähler“, hatte er in der ARD gesagt. Die AfD müsse bei der Wahl einen „Frontalangriff“ auf die Bundesregierung führen.

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