Bundesliga: 1. FC Heidenheim setzte Geld am effizientesten ein

Was der 1. FC Heidenheim in der abgelaufenen Saison der Fußballbundesliga erreicht hat, war schon rein sportlich beachtlich. Als Aufsteiger hat der Klub von der Schwäbischen Alb, den vorher nur Eingeweihte kannten, nicht bloß unangefochten die Klasse gehalten. Die Mannschaft schlug vor heimischem Publikum sowohl den Rekordmeister Bayern München als auch den großen baden-württembergischen Lokalrivalen VfB Stuttgart und beendete die Spielzeit mit 42 Punkten auf Platz 8 der Tabelle.

Noch viel erstaunlicher aber ist, mit welchen bescheidenen finanziellen Mitteln das gelungen ist. Den jüngsten von der Deutschen Fußball Liga veröffentlichten Kennzahlen zufolge hatten die Heidenheimer nach dem SV Darmstadt den zweitkleinsten Etat der Bundesliga; die Branchengrößen aus Leipzig, Dortmund und München kommen auf das Zehnfache und mehr.

Teilt man die Ausgaben durch die Zahl der gewonnenen Punkte, wird die herausragende Leistung des Vereins besonders deutlich: Heidenheim brauchte nach dieser einfachen Rechnung, die freilich das Abschneiden in den nationalen und europäischen Pokalwettbewerben außen vor lässt, als einziger Klub weniger als eine Million Euro je Bundesligapunkt und steht damit unangefochten auf dem ersten Platz der F.A.S.-Effizienztabelle.

Der Mann hinter diesem Erfolg heißt Holger Sanwald, ist 57 Jahre alt und steht schon seit 2007 an der Spitze des Vereins, zuerst als Geschäftsführer, inzwischen als Vorstandsvorsitzender. Kontinuität auf den Schlüsselpositionen gehört zum Heidenheimer Rezept, auch der Trainer Frank Schmidt ist seit 2007 im Amt. Bevor der Fußball zu Sanwalds Beruf wurde, hat er im Vertrieb des Energieversorgers ENBW gearbeitet; von seinem Verkaufs- und Überzeugungstalent künden die inzwischen 550 Unternehmen und Privatpersonen, die den Verein als Sponsoren und Geschäftspartner unterstützen. Viele Mittelständler zählen dazu, die es aus dem echten Leben nicht anders kennen, als dass auf jeden Cent geachtet wird. Das wirkt sich offenkundig disziplinierend auf das anderswo mit viel weniger Effizienz betriebene Fußballgeschäft aus: Schaffe, schaffe, Tore schießen.

Der nächste Superlativ also für den 1. FC Heidenheim, den Verein mit dem kleinsten (15.000 Plätze) und am höchsten gelegenen (555 Meter über null) Stadion der Bundesliga, der auch noch aus der mit 50.000 Einwohnern kleinsten aller Bundesligastädte kommt. Und die nächste Schlappe für den erfolgsverwöhnten FC Bayern München, der die Saison 2023/24 nicht bloß ohne Titel, sondern auch noch auf dem letzten Platz der Effizienztabelle abschließt.