Bundeskriminalamt-Lagebild: Ist die Herkunft schuld – oder dasjenige Geschlecht?
Das Kürzel „tvZ“ sieht harmlos aus – dahinter verbirgt sich aber eines der brisantesten Details der deutschen Kriminalitätsstatistik. Das Kürzel steht für „tatverdächtige Zuwanderinnen/Zuwanderer“ – also Menschen, die in Deutschland Asyl beantragt, einen Aufenthaltsstatus erhalten haben oder ausreisepflichtig sind. 331.308 aufgeklärte Straftaten mit Beteiligung von tvZ hat das Bundeskriminalamt (BKA) für 2024 erfasst und am Wochenbeginn in einem Lagebild veröffentlicht.
Zum aktuellen Lagebild des BKA heißt es auf verschiedenen Social-Media-Kanälen, die Kriminalität von Migranten sei erschreckend hoch. Tatsächlich, und darauf weist das BKA dezidiert hin, geht es in dem Bericht nicht generell um Ausländerkriminalität, sondern um Straftaten, die Zugewanderten angelastet werden. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gesunken. Unter den Tatverdächtigen, die von der Polizei ermittelt werden konnten, machten Zuwanderer neun Prozent aus, das entspricht dem Vorjahresniveau. 91 Prozent der von der Polizei ermittelten Täter waren also Deutsche oder Ausländer, die nicht als Zugewanderte gelten, etwa Touristen oder EU-Bürger.