Bundeskanzler Scholz besucht ukrainische Soldaten in Putlos

Zurück aus Kanada, ging’s für Kanzler Olaf Scholz (64, SPD) heute per Hubschrauber der Luftwaffe zum Truppenübungsplatz Putlos (Schleswig-Holstein). Ukrainische Soldaten werden dort am Gepard ausgebildet.

Foto: Marcus Brandt/dpa

Der Gepard ist der Flugabwehrkanonenpanzer, den wir der Ukraine im Kampf gegen Russland an die Front schicken – und den Verteidigungsministerin Christine Lambrecht im Juni im Bundestag nicht erklären konnte. Sie beschrieb ihn damals ungeschickt als „einfach ein schweres Ding aus Metall mit einem Rohr, das in die Luft schießt“, und das gar kein Panzer sei. Autsch.

Scholz schaute sich das Kriegsgerät nun genau an und konnte sich davon überzeugen, dass es sich beim Gepard sehr wohl um einen Panzer handelt.

Der Kanzler kam auf dem Truppenübungsplatz mit dem Ausbildungsleiter und mit Soldatinnen und Soldaten aus der Ukraine zusammen. Der zeigte ihm einen der Gepard-Modelle – und der Kanzler nahm ihn sehr genau in Augenschein.

Deutschland wolle dazu beitragen, „dass die Soldatinnen und Soldaten die optimale Unterstützung haben, die sie brauchen“, sagte er.

Er guckte nicht in die Röhre, aber auf sie. Und stieg auch in den Panzer.

Scholz im Anschluss: Er habe gesehen, „wie effizient und wirksam er ist, wenn es darum geht, die Verteidigung gegen Angriffe aus der Luft zu organisieren“.

Der Kanzler bekräftigte, dass Deutschland weitere schwere Waffensysteme an die Ukraine liefern werde – er nannte Panzerhaubitzen, Mehrfachraketenwerfer und das Luftabwehrsystem Iris-T, das in der Lage sei, „die Verteidigung des Luftraums einer ganzen Stadt wahrzunehmen“.

Die Ukraine könne sich sicher sein, dass sie „die Unterstützung hat der vielen internationalen Freunde und Verbündeten, aber ganz besonders die Unterstützung aus Deutschland“, sagte Scholz. „Wir werden sie weiter unterstützen mit unseren finanziellen Möglichkeiten, aber auch mit unseren Waffen.“

Scholz verspricht Hilfe im Wert von 500 Millionen Euro

Wie viel wir liefern? Deutschland hat der Ukraine die Lieferung von 30 Gepard-Panzern zugesagt, die sich derzeit noch in Altbeständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann befinden. An diesen Geräten werden derzeit die Soldatinnen und Soldaten aus der Ukraine ausgebildet.

Zuvor hatte Scholz der Ukraine am Dienstag weitere Waffenlieferungen im Wert von mehr als 500 Millionen Euro zugesagt. Unter anderem: drei zusätzliche Luftabwehrsysteme des Typs Iris-T, ein Dutzend Bergepanzer, 20 auf Pick-Up-Fahrzeuge montierte Raketenwerfer sowie Antidrohnengeräte und Präzisionsmunition.

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