Bundesjugendspiele: Kultusminister fordert mehr Wettkampf zwischen Bundesjugendspielen

Der hessische Kultusminister Armin Schwarz (CDU) hat gefordert, die Reform der Bundesjugendspiele rückgängig zu machen und den Leistungsaspekt wieder mehr in den Blick zu nehmen. „Das Rad muss jetzt ganz schnell wieder zurückgedreht werden. Es geht in die völlig falsche Richtung, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun hat“, sagte er der Zeitung Bild.

Bei einem geplanten Treffen der Sportkommission der
Kultusministerkonferenz (KMK) mit Vertretern des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB) wird nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa besprochen, ob man die Wettkampfkomponente wieder stärke. Entscheidungen stünden aber nicht an. 

Der DOSB steht nach Angaben eines Sprechers weiter hinter der Reform. Der Wettbewerb sei als ein „auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot“ zu verstehen.

Seit diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Bundesjugendspiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert. Bislang war das nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Der Leistungscharakter der Bundesjugendspiele tritt so in den Hintergrund. 

„Wenn alles beliebig wird, gibt es keinen Ansporn mehr, besser zu werden. Das wäre bedenklich für unsere Gesellschaft“, sagte Schwarz. „Wir müssen deshalb auch den Spaß am sportlichen Wettkampf viel mehr fördern, statt ihn zu bremsen.“

Seit der Reform wird nicht mehr anhand einer
festgelegten Punktetabelle ermittelt, wer am besten ist, sondern anhand der Leistungen der
Kinder einer Schule innerhalb ihres Jahrgangs. Auch können Schulen beim
Wettbewerb ohne die festgelegten Punktetabellen neben klassischen
Disziplinen wie 50-Meter-Sprint oder Weitsprung noch andere
Sportaufgaben anbieten wie Hürdensprint, Stoßen oder Drehwürfe.