Buchmesse „Seitenwechsel“: Und abends singen sie „Kein schöner Land“

Normalerweise denkt man vor einem Messebesuch nicht über seine Kleidung nach. Am Wochenende nun war ich auf der Buchmesse „Seitenwechsel“ in Halle
an der Saale. Ich ziehe eine grüne Bomberjacke an und
eine Fred-Perry-Beanie, das wird ja wohl reichen, um nicht weiter
aufzufallen. Und es klappt, auf dem Weg zur Buchmesse, auf der sich rechte Verlage versammeln, werde ich von den
Teilnehmern der linken Gegendemonstration als „Faschoschwein“ angeschrien.

Gegen die Seitenwechsel-Buchmesse hatte ein breites
Bündnis von antifaschistischen Gruppen in Halle (an der Saale) mobilisiert. Auf dem Weg zu den
Messehallen, die von sehr großen und sehr leeren Parkplätzen umgeben sind, werden
die Besucherinnen und Besucher am Sonnabendmorgen aus einem Bus mit großen
Lautsprechern mit Liedern der Gruppe Slime beschallt, beispielsweise mit Deutschland muss sterben, auch kommt man an der schon erwähnten Demonstration vorbei, die „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“
skandiert.