BSW in Thüringen: „Das hätte auch mehr als Farbe sein können“

ZEIT
ONLINE:
Herr Quasebarth, am Donnerstag wurde Sahra Wagenknecht nach Ende ihrer Rede in Erfurt attackiert. Sie sind BSW-Kandidat und standen mit ihr
auf der Bühne. Wie haben Sie den Vorfall erlebt?

Quasebarth:
Sahra hatte ihre Rede beendet und es gab Applaus. Ich bin auf die Bühne
gekommen, um die Moderation zu übernehmen. Plötzlich sah ich eine Bewegung,
einen Mann im weißen Hemd. Und im selben Moment schon etwas Rotes auf mich
zuspritzen. Ich hielt schützend mein Klemmbrett vor mich. Als ich mich
umdrehte, sah ich, wie Sahra Richtung Bühnenausgang rannte. Ich hinterher. Ich
hatte einen furchtbaren Schreck und fühlte auch Panik, weil ich etwas in den
Mund bekommen hatte. Mein erster Gedanke war: Hoffentlich ist es kein Gift.
Dann sah ich, dass Sahra Farbe auf dem Kleid, auf der Wange und dem Hals hatte;
aber auch, dass sich Menschen um sie kümmerten. Mein nächster Gedanke war dann
eigentlich: Ich muss mich um die Leute kümmern, sie beruhigen.