Britischer Prinz Andrew soll letzten Titel verlieren

König Charles III. hat seinem Bruder Andrew auch die letzten royalen Privilegien entzogen. Der 64-Jährige darf sich nicht länger Prinz nennen und muss die Royal Lodge verlassen – Grund sind alte Epstein-Enthüllungen.

Der britische König Charles III. entzieht Prinz Andrew auch noch seine restlichen Titel. Andrew werde fortan als Andrew Mountbatten Windsor und nicht mehr als Prinz bekannt sein, teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit. Zudem müsse Andrew aus seinem Anwesen Royal Lodge ausziehen. Andrew werde in eine „private Unterkunft“ ziehen, hieß es.

Die Entscheidung von Charles hat mit Enthüllungen über das Verhältnis zwischen Andrew und dem inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu tun, sowie mit Vorwürfen von Virginia Roberts Giuffre, die Epstein beschuldigt und angegeben hat, dass sie Sex mit Andrew gehabt habe, als sie 17 Jahre alt war. Der 65-jährige Andrew bestreitet seit Langem die Angaben von Giuffre.

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Andrew hatte schon zuvor offizielle Titel aufgegeben, nachdem es neue Berichte über seine Beziehung zu Epstein gegeben hatte. Der Bruder von Charles trennte sich angesichts der negativen Medienberichterstattung unter anderem vom Titel Herzog von York. Kritikern reichte das nicht. Andrew stand unter Druck, auch auf sein Anwesen Royal Lodge zu verzichten, wo er nahezu mietfrei gewohnt hat.

Andrew hatte den Titel „Prinz“ von Geburt an, weil er als Sohn einer Monarchin zur Welt kam, der inzwischen verstorbenen Ex-Königin Elizabeth II.

Kritik an Wohnsituation von Andrew hatte zugenommen

Die neuen Strafmaßnahmen seien nötig, „ungeachtet der Tatsache, dass er weiterhin die Vorwürfe gegen ihn bestreitet“, teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit. „Ihre Majestäten wollen deutlich machen, dass ihre Gedanken und ihr tiefstes Mitgefühl den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch gelten und es weiterhin tun werden.“

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Die Kritik an der Wohnsituation von Andrew hatte zugenommen, nachdem im Oktober E-Mails aufgetaucht waren, aus denen hervorgeht, dass Andrew noch länger als zuvor zugegeben Kontakt zu Epstein hatte. Davor waren postum die Memoiren von Giuffre erschienen. In dem Buch „Nobody’s Girl“ schildert Giuffre drei mutmaßliche sexuelle Begegnungen mit dem britischen Königshausmitglied.

ap/cvb

Source: welt.de