Brandenburg: Tesla darf Werk in Grünheide erweitern

Der US-Konzern Tesla darf seine Autofabrik im brandenburgischen Grünheide ausbauen, um die Produktionskapazität zu erhöhen. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt in Potsdam gab grünes Licht für einen vorzeitigen Baubeginn, in dem es eine „positive Genehmigungsprognose“ erteilte.

Geplant sind nach Angaben des Landesamtes der Bau einer großen neuen Werkshalle sowie Änderungen an den bestehenden Anlagen. Die Baugenehmigung dafür wurde bislang nicht offiziell erteilt, dank der positiven Genehmigungsprognose darf Tesla jedoch „auf eigenes Risiko“ vorzeitig mit den Arbeiten beginnen, teilte die Potsdamer Behörde mit. Zunächst soll demnach eine „asphaltierte Logistikfläche für Neuwagen“ entstehen.

Erlaubt ist dem Hersteller von Elektroautos nun der Ausbau der Produktion auf dem bestehenden Werksgelände ohne das Roden von Wald – nicht aber die geplante Erweiterung des Geländes zum Bau eines Güterbahnhofs. Die Erweiterungspläne von Tesla sind bei Anliegern und Umweltschützern stark umstritten, insbesondere weil dafür Wald gerodet werden muss und das Werk teilweise in einem Wasserschutzgebiet liegt.

Umweltaktivisten protestieren gegen Ausbaupläne

In diesem Jahr nahmen die Proteste gegen Tesla deutlich zu. Seit Ende Februar campieren Umweltaktivisten im Wald nahe dem Werksgelände. Wegen eines ablehnenden Bürgervotums hatte das Unternehmen einen neuen Bebauungsplan vorgelegt, der die zu rodende Fläche von 100 auf knapp 50 Hektar reduziert. Im Mai versuchten Umweltaktivisten bei Protesttagen, das Tesla-Gelände zu stürmen. Es kam zu Ausschreitungen und auch Zusammenstößen mit der Polizei.

Mit dem Ausbau seines Werks will Tesla die Produktionskapazität der Fabrik in Grünheide deutlich erweitern. Der Autobauer will eine weitere Halle errichten und bestehende Produktionsanlagen optimieren. Auch die Kapazität der Batteriespeicherproduktion soll steigen. Statt bislang rund 500.000 Fahrzeugen im Jahr sollen so in Brandenburg künftig eine Million E-Autos produziert werden.