BND-Erkenntnisse: Kontrollgremium verlangt Veröffentlichung von Coronabericht

Das Geheimdienstgremium des Bundestags hat die Bundesregierung aufgefordert, ihr vorliegende Erkenntnisse zum Ursprung der Coronapandemie mit der Bevölkerung zu teilen. „Das Aufklärungsinteresse und den Untersuchungsprozess an sich begrüßt das Gremium ausdrücklich“, teilte das sogenannte Parlamentarische Kontrollgremium (PKG) mit. Man erwarte, dass die Bundesregierung spätestens nach dem Abschluss der Untersuchungen die Öffentlichkeit entsprechend unterrichte. 

Laut einer Recherche von ZEIT und Süddeutscher Zeitung liegen dem Bundesnachrichtendienst (BND) plausible Hinweise für die sogenannte Laborthese vor, der zufolge Sars-CoV-2 aus einem chinesischen Labor in Wuhan stammt. Laut der Recherche wird der Verdacht jedoch seit fünf Jahren im Kanzleramt unter Verschluss gehalten.  

Erst im Dezember 2024 durfte der BND demnach seine Erkenntnisse mit den US-Geheimdiensten und einer zur Geheimhaltung verpflichteten Gruppe von Wissenschaftlern teilen, darunter auch der Virologe Christian Drosten und der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schade. Das Kanzleramt hat die Forscher demnach gebeten, die Indizien des BND für die Laborthese zu prüfen.

Kontrollgremium kritisiert Bundesregierung

Das mit der Kontrolle der Nachrichtendienste betraute Gremium teilte nun mit, es habe die Medienberichte zur Kenntnis genommen. In einer Sitzung habe die Bundesregierung den Sachverhalt in einigen Punkten anders beschrieben als in den Berichten dargestellt. Gleichwohl hätte die Regierung das Kontrollgremium früher unterrichten müssen, welche konkreten Arbeitsthesen bezüglich des Ursprungs der Pandemie der BND prüfe und aufkläre.

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge werden alle Hypothesen zum Ursprung des Virus weiter untersucht. Neben der Laborthese lautet eine zweite Theorie, dass das Virus wie auch schon das der Sars-Epidemie von 2002/2003 einen natürlichen Ursprung hatte.