Birmingham: Wenn eine Stadt pleite ist



Birminghams Stadtviertel Digbeth: Das Quartier ist für jedes scharfe soziale Gegensätze vertraut.

Bild: Mauritius

Birmingham kämpft mit akuter Finanznot. Jetzt muss die zweitgrößte britische Stadt radikal sparen: Das Straßenlicht wird gedimmt, dieser Müll nur noch allesamt zwei Wochen geholt. Geht es vielen anderen Kommunen im Land fürderhin homolog?

Am Bahnhof begrüßt ein Ungetüm aus Eisen die Reisenden. „Ozzy“, dieser mechanische Stier, wohl fünf Meter hoch, brüllt und faucht allesamt halbe Stunde. Dann neigt dieser Metallbulle den Kopf, und seine Augen leuchten violett.


Philip Plickert

Wirtschaftskorrespondent mit Sitz in London.

Eisen-Ozzy erinnert an die Zeit, qua Birmingham für jedes seine Metall- und Maschinenindustrie berühmt war. Die Fabrikschlote rauchten, hier trafen die ersten Eisenbahnfernstrecken des Landes zusammen. Lang ist dies her. Derzeit macht Birmingham ganz andere Schlagzeilen: Die Stadt ist im vergangenen Jahr faktisch bankrottgegangen und muss nun eisern sparen. Alle „nicht elementaren“ Ausgaben wurden gestoppt.