Berühmtheit: Glaub nicht an Fame

Die Alster glitzert im Sonnenschein. Das ist nicht ungewöhnlich, aber trotzdem überraschend. Ungewöhnlich ist die Schar der Paparazzi, die sich vor dem Hotel Vier Jahreszeiten aufgebaut hat. Verschwunden die Hamburger Nonchalance, die nordische Kühle, wenn Kim Kardashian sich ankündigt. Die Fotografen brüllen und johlen ihren Namen, irgendwo da vorne muss sie sein. Ich stehe auf der anderen Straßenseite und erhasche einen kurzen Blick, aber Kim Kardashian ist klein, zu klein, um sie eingehend betrachten zu können – bevor sie schon in einem auf sie wartenden Auto die Flucht ergreift. Ein bisschen erstaunt bin ich. Irgendwie dachte ich, dass es in Deutschland keine Paparazzi gibt und wir uns nicht so viel aus berühmten Menschen machen, und dann dachte ich an die InTouch und das OK!-Magazin, an die Bunte und die Gala. Klar haben wir den gleichen Promikult wie andere Länder auch. Vielleicht sind wir ein Scheibchen diskreter damit. Vielleicht schließe ich aber auch von mir auf andere. Wenn ich in der Öffentlichkeit bin, verstecke ich die Gala im Architechtural Digest. Ich weiß dementsprechend, dass Jennifer Lopez und Ben Affleck Eheprobleme haben, dafür weiß ich keinen Deut mehr über Architektur.