Basic: Bio-Supermarktkette beantragt Schutzschirmverfahren

Eine Kundin in einem Bio-Supermarkt von Basic


Foto:

Marijan Murat/ picture-alliance/ dpa


Der Ukrainekrieg und die daraus folgende Energiekrise belasten auch die Biomärkte. Viele Ketten ächzen darunter, dass Kundinnen und Kunden wegen der hohen Inflation günstigere Alternativen suchen.

Die Biomarktkette Basic ist offenbar auch dadurch in Schwierigkeiten geraten. Wie das Unternehmen mitteilt, hat der Vorstand ein Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht München beantragt. Damit sollten »die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen bei gleichzeitig weiterlaufendem Geschäftsbetrieb schnell und wirksam« umgesetzt werden, heißt es.

Zuvor hatten die »Süddeutsche Zeitung«  und die »Lebensmittelzeitung«  darüber berichtet. Basic gilt als Vorreiter bei Biosupermärkten. 1998 eröffnete das Unternehmen in München seinen ersten Markt.

Das Unternehmen sei nicht zahlungsunfähig, heißt es. Die Gehälter der rund 520 Mitarbeiter der 20 deutschen Filialen seien für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Auch blieben die Filialen wie gewohnt geöffnet. Sie befinden sich hauptsächlich in Bayern, aber auch in Hessen, Baden-Württemberg und Österreich – wobei letztere nicht Teil des Schutzschirmverfahrens sind.

Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Grund für die Insolvenz sind laut der Mitteilung die Preiserhöhungen bei Lebensmitteln. Zwar seien die meisten Kunden treu, doch bei 15 Prozent handele es sich um Wechselkunden, die sich angesichts der hohen Inflation zurückhielten. Hinzu kämen die stark gestiegenen Energiekosten, die den Einzelhandel besonders träfen.

Im November hatte bereits die zugekaufte Basic-Tochter Biomammut ein Schutzschirmverfahren beantragt. Auch daraus gebe es finanzielle Belastungen, heißt es nun.

Erst 2021 hatte Basic seine Märkte im Norden, Westen und Osten aufgegeben, um sich auf das Kerngeschäft in Süddeutschland und Österreich zu konzentrieren. Zuletzt galt das Unternehmen nach jahrelangen Machtkämpfen im Gesellschafterkreis als Übernahmekandidat. Laut der Mitteilung gehe man davon aus, dass das Sanierungsverfahren im Sommer beendet werden könne.


hba/dpa