Bangladesch: Oppositionsführerin in Bangladesch aus Haft gefeuert

Nach der Flucht der langjährigen Regierungschefin Scheich Hasina aus Bangladesch ist die Oppositionsführerin und
ehemalige Premierministerin Khaleda Zia aus dem Gefängnis freigelassen
worden. Das teilte ein Sprecher ihrer Partei, der
Bangladesh Nationalist Party (BNP), mit. 

Zia war eine der wichtigsten
Gegnerinnen Hasinas gewesen und wegen Korruption verurteilt und unter
Hausarrest
gestellt worden. Die Familien der Frauen bestimmen die Politik
Bangladeschs seit der Unabhängigkeit 1971. Die
seit 15 Jahren herrschende Scheich Hasina war am Vortag außer Landes geflohen. Armeechef Waker-uz-Zaman kündigte die
Bildung einer Übergangsregierung an.

Zudem löste der Präsident das Parlament des Landes auf. Das teilte der
Pressesprecher des Präsidenten Mohammed Shahabuddin mit. Er kam damit einer zentralen Forderung
der Studierenden nach, die die wochenlangen Massenproteste gegen die
Regierung angeführt hatten. Diese fordern weiterhin, dass der Nobelpreisträger Muhammad Yunus eine Interimsregierung anführen solle.

Bei den gewaltsamen Protesten
in Bangladesch wurden allein am Montag mindestens 109 Menschen getötet, wie Polizei
und Ärzte mitteilten. Es war der blutigste Tag seit Beginn
der Massenproteste Anfang Juli. Insgesamt sollen bis zu 400 Menschen getötet worden sein.

Ursprünglich waren die
Demonstranten gegen eine Quotenregelung für die Vergabe von Jobs im
öffentlichen Dienst auf die Straße gegangen. Dieses bevorzugte ihrer Ansicht nach
Unterstützer von Hasina. Dann forderten die Protestierenden schließlich den Rücktritt der seit 2009 amtierenden Regierungschefin.