Autoindustrie: IG Metall spricht sich zu Händen Rückhalt von E-Autos aus

Die Industriegewerkschaft IG Metall hat von der Bundesregierung
ein Förderpaket für E-Autos gefordert. „Das würde den Herstellern und den Zulieferern,
die ja schon Milliarden in die E-Mobilität investiert haben, helfen und so
Arbeitsplätze sichern“, sagte ein Sprecher der IG Metall der Bild am Sonntag. „Es
wäre gleichzeitig ein Konjunkturprogramm wie auch eine industriepolitische
Fitness-Spritze für den notwendigen Umbau der Automobilindustrie.“

Auch Politiker der SPD hatten sich zuvor für eine Förderung
von E-Autos ausgesprochen und eine Umtauschprämie ins Spiel gebracht. Wer
seinen Verbrenner zugunsten eines neuen Elektroautos abschafft, soll dem
Vorschlag zufolge eine Prämie von 6.000 Euro erhalten. Die CDU kritisierte den
Vorschlag und wies auf die Ähnlichkeit zur sogenannten Abwrackprämie hin: Im
Rahmen des Konjunkturpakets II hatte die Bundesregierung bereits einmal den
Austausch von Autos gefördert. Damals gab es 2.500 Euro Umweltprämie für alle,
die ihr altes Auto verschrotten ließen und ein neues kauften.

„Nicht auf eine Antriebsform setzen“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach
sich gegenüber der BamS gegen eine einseitige Förderung der Elektromobilität
aus: „Wir müssen technologieoffen bleiben und nicht ausschließlich auf eine
Antriebsform setzen. Innovation und Wettbewerb sind entscheidend, um
Arbeitsplätze zu sichern und die Industrie erfolgreich in die Zukunft zu
führen.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kommt am
Montag zu einem Krisentreffen mit den Spitzen der großen deutschen
Autohersteller zusammen. Mit dabei sind auch Vertreter der Zulieferindustrie
sowie des Verbandes der Automobilhersteller (VDA). Alle großen Autohersteller
leiden derzeit unter einer Absatzschwäche, besonders bei E-Autos. Volkswagen
erwägt, Fabriken zu schließen und betriebsbedingte Kündigungen
auszusprechen. Die IG Metall und der VW-Betriebsrat wollen das verhindern.