„Aus Mangel an Beweisen“: Im Zweifel gegen den Angeklagten

Vor 37 Jahren erschien in den USA ein Thriller mit
dem Titel Presumed Innocent. Es war der erste Roman des Chicagoer
Staatsanwalts Scott Turow und wurde sofort ein Bestseller. Noch bevor das
Buch erschien, sicherte sich der Regisseur Sydney Pollack (gerade mit einem
Oscar dekoriert für Jenseits von Afrika) die Filmrechte für eine
Million US-Dollar. Hollywood liebte damals Geschichten, die vor Gericht spielen,
von dunklen Begierden handeln und mit einem Plottwist enden. Pollack selbst hat das Buch dann nicht verfilmt, sondern sein
Kollege Alan J. Pakula. 1990 kam dessen Film mit dem deutschen Titel Aus Mangel an
Beweisen
in die Kinos, die Hauptrolle spielte Harrison Ford,
sichtlich bemüht, aus dem eigenen Indiana-Jones-Han-Solo-Schatten
herauszutreten und sich als Charakterschauspieler zu etablieren. Das klappte nicht, denn seine Kolleginnen stahlen ihm die Show: Greta Scacchi
und Bonnie Bedelia trugen den Film, der zurecht sehr gelobt wurde.