Auch in den Weihnachtsbotschaften die Erlaubnis haben Trump, Putin und jener Klimaschutz nicht fehlen

In seiner Weihnachtsansprache drückt Hamburgs Bürgermeister Tschentscher seine Hoffnung auf ein friedlicheres 2026 aus. Die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes könne man dazu gut gebrauchen. Auch Bischöfin Fehrs sendet einen Appell.

In Zeiten, in denen die Welt „mit vielen Krisen und Konflikten komplexer, unübersichtlicher, härter geworden“ sei, appelliert Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher an den Zusammenhalt in der Stadt. „Dieses gute Miteinander ist wichtig in einer Stadt, in der Menschen aus über 180 Nationen leben, die dadurch vielfältig und stark ist, und in der wir uns gemeinsam den großen Aufgaben der Zeit stellen“, sagt der SPD-Politiker in seiner vorab veröffentlichten Weihnachtsbotschaft.

Zu diesen Aufgaben gehörten eine moderne und starke Wirtschaft, die allen Arbeit gebe, und eine Rente, von der diejenigen, die ihr Leben lang gearbeitet hätten, im Alter leben könnten.

Lesen Sie auch

„Wir haben in Hamburg zudem den Auftrag, den Klimaschutz zu beschleunigen und dabei auf die Sozialverträglichkeit, also die Bezahlbarkeit des Lebens in der Großstadt zu achten“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf den erfolgreichen Volksentscheid zur Verschärfung der Hamburger Klimaziele.

Und Hamburg müsse sich dafür einsetzen, „dass ein friedliches, freies und sicheres Leben der Menschen in allen Ländern möglich ist – hoffentlich bald auch wieder in der Ukraine und im Nahen Osten“, sagte Tschentscher. „Das alles sind große und wichtige Aufgaben, bei denen wir die Hoffnung, die Zuversicht und die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes gut gebrauchen können.“

Auch Kirsten Fehrs, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bischöfin Hamburgs, hat sich vor dem Weihnachtsfest geäußert und den Blick über die Grenzen hinaus gerichtet. Fehrs kritisierte die Präsidenten von Russland und den USA, Wladimir Putin und Donald Trump, scharf. „Ich sehe, dass sie das Christliche für sich beanspruchen, erkenne es in ihrem Verhalten aber nicht“, sagte die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs im Interview der „Kölnischen Rundschau“. „Wenn Autokraten menschenverachtende Taten begehen und die christliche Friedensethik ignorieren, verbiegen sie das Evangelium zu einer bloßen Herrschaftsideologie.“

Lesen Sie auch

Unter anderem mit Blick auf die Ukraine sagte Fehrs: „Gerechten Frieden kann es nur geben, wenn Menschen erstens in einer freien, zweitens in einer gerechten und drittens in einer pluralen Gesellschaft leben.“ Das Prinzip der Gewaltlosigkeit Jesu stehe zwar außer Frage. „Zugleich müssen wir im Sinne der Nächstenliebe Menschen schützen, denen völkerrechtswidrig Gewalt angetan wird. Das heißt, dass rechtserhaltende Gewalt als letztes Mittel erforderlich werden kann.“

Atomwaffen gehörten zwar weltweit abgeschafft. Zugleich erkenne die neue EKD-Friedensdenkschrift ein „ethisches Dilemma“ an: „Wenn ein vollständiger Verzicht einen Aggressor zum Angriff ermutigt, wäre das politisch unverantwortlich.“

jlau

Source: welt.de