Attentat in welcher Slowakei: Slowakischer Ministerpräsident Robert Fico ist erreichbar

Der slowakische Regierungschef Robert Fico ist wieder ansprechbar. Das berichten slowakische Medien unter Berufung auf den designierten Präsidenten Peter Pellegrini. Dieser teilte mit, im Krankenhaus mit Fico gesprochen zu haben.

„Sein Zustand ist nach wie vor ernst“, sagte Pellegrini in Banská Bystrica. „Ich habe nur einige Minuten mit ihm gesprochen, weil die Ärzte mich um einen kurzen Besuch gebeten haben.“ Die Situation sei weiter sehr kritisch. „Vor dem Regierungschef liegen schwierige Stunden und Tage“, sagte Pellegrini. 

„Dem Tod um Haaresbreite entgangen“

In dem Gespräch hätten sie über persönliche Angelegenheiten und Ficos Gesundheitszustand gesprochen, sagte Pellegrini. Noch könne nicht gesagt werden, dass der Ministerpräsident in Sicherheit sei. Zwar sei er in der Lage gewesen, zu sprechen. Allerdings habe er nur wenig Sätze gesagt. Pellegrini zufolge ist Fico sehr erschöpft und unter dem Einfluss von Medikamenten. 

Mit dem Attentat sei eine rote Linie überschritten worden, sagte Pellegrini weiter. „Der Regierungschef ist dem Tod um Haaresbreite entgangen. Es hätte genügt, wenn die Schusswunde oder mehrere Schusswunden ein paar Zentimeter weiter gelegen hätten, und wir müssten heute vielleicht über ganz andere Dinge reden.“

Fico offenbar weiter in Lebensgefahr

Nach einer Sitzung des slowakischen Sicherheitsrats sagte Verteidigungsminister Robert Kaliňák, Ficos Zustand sei „weiter ernst“. Der Regierungschef
sei von vier Kugeln getroffen worden, die Verletzungen seien sehr
schwerwiegend. „Den Ärzten ist es gelungen, den Zustand zu
stabilisieren“, sagte Kalinak. Fico sei aber noch nicht außer
Lebensgefahr. „Wir haben eine schwere Nacht hinter uns“, sagte Kaliňák,
der in seiner Funktion als Vize-Regierungschef Fico gegenwärtig im Amt
vertritt.

Zuvor hatte die Leitung des Krankenhauses, in dem Fico operiert wurde, mitgeteilt, der Gesundheitszustand des 59-Jährigen sei sehr ernst, aber stabil. Demnach wurde der Ministerpräsident von zwei Teams insgesamt fünf Stunden lang operiert. Er werde weiter auf der Intensivstation behandelt, sagte die Klinikleiterin.

Fico war am Mittwoch in der Stadt Handlová angeschossen worden. Der
Regierungschef hatte sich Berichten zufolge dort nach einer auswärtigen
Kabinettssitzung mit Anhängern vor einem Veranstaltungsgebäude
getroffen. Dann sollen die Schüsse gefallen sein. Bei dem mutmaßlichen
Täter soll es sich um 71-jährigen Mann handeln, der früher als
Sicherheitskraft in einem Einkaufszentrum tätig war. Er wurde
festgenommen. Das slowakische Innenministerium sieht hinter der Tat ein politisches Motiv.