Atomkraft: Frankreichs gefährliche Atomfreundschaft mit Russland
Wer in Frankreich zu den Beziehungen zwischen Russland und
der französischen Atomindustrie recherchiert, bekommt gleichlautende Absagen. Die Fragen könnten leider nicht beantwortet werden, ein Interview sei leider auch nicht möglich. Dabei scheint kein anderes Land in Europa enger mit Rosatom, dem russischen Atomkonzern, verflochten zu sein als
Frankreich. Doch kaum jemand spricht darüber.
Erst vor wenigen Tagen trafen sich Rosatom-Topmanager Kirill Komarov und die
Spitzen der drei großen französischen Atomkonzerne EDF, Framatome und Arabella
an einem geheimen Ort in Paris. Komarov steht auf der US-Sanktionsliste wegen
seiner Nähe zu Präsident Putin. Und Rosatom, so schreibt es das US-Außenministerium, versorge die russischen Truppen mit
Waffen gegen die Ukraine. Eigentlich ist dieses Treffen so skandalös, als
würden deutsche Energiebosse mit dem Chef von Gazprom konferieren. Schließlich widerspricht der Atomdeal mit dem
kriegsführenden Russland der offiziellen Linie Frankreichs. Präsident Emmanuel Macron wird nicht müde, in seinen Reden Russland zu geißeln. Erst kürzlich empfing er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj, um ihn in den Verhandlungen mit Russland zu unterstützen. Macron betonte, Frankreich werde alles tun, um Russland zurückzudrängen.