Anschlag in Sydney: Australiens Premier spricht von „Moment nationaler Einheit“

Nach dem verheerenden Anschlag auf das jüdische Chanukkafest in Sydney werden die Flaggen in Australien als Zeichen der Trauer auf halbmast gesetzt. Premierminister Anthony Albanese sprach von einem „dunklen Tag in der Geschichte unseres Landes“. Nahe dem Tatort am Bondi Beach legte er Blumen nieder.

Bei dem Anschlag waren am Sonntag 16 Menschen getötet worden, sie waren zwischen zehn und 87 Jahren alt. Medienberichten zufolge war auch ein Überlebender der Schoah unter den Opfern. Insgesamt wurden mindestens 42 Menschen bei dem Angriff verletzt. 

Bei einer Pressekonferenz lehnte Premier Albanese ab, direkt auf Äußerungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu reagieren, der Australien vorgeworfen hatte, es habe nicht entschlossen gegen Antisemitismus gekämpft. „Dies ist ein Moment der nationalen Einheit“, sagte Albanese. „Dies ist ein Moment, in dem die Australier zusammenkommen müssen. Genau das werden wir tun.“

Die Ermittler identifizierten die beiden Angreifer als Vater und Sohn. Der 50-jährige Vater war von Einsatzkräften am Tatort erschossen worden. Der 24-jährige Sohn wurde gefasst und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. 

Regierung will Waffenbesitz einschränken

Premier Albanese kündigte am Montag zudem an, landesweit strengere Waffengesetze einzuführen. Dazu gehöre unter anderem eine Begrenzung der Anzahl von Waffen, die ein lizenzierter Waffenbesitzer erwerben dürfe, sagte Albanese. Die Regierung sei bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. „Die Lebensumstände von Menschen können sich ändern. Menschen können sich über einen längeren Zeitraum radikalisieren“, sagte Albanese. Lizenzen sollten deswegen nicht auf Dauer erteilt werden.