Anne Imhof: „Ich habe Angst davor, dass die Welt kaputtgeht“

Ein rot glühender Feuerpilz frisst sich in den weiß-blauen Wolkenhimmel. Staunend blicken fünf junge Menschen auf das Spektakel. Sie sind glücklich. Das Werk ist vollbracht. Zusammen haben die fünf ein Gemälde geschaffen, es sieht echt aus, beinahe zu echt, hyperrealistisch; sie haben dafür Computer und Drucker benutzt und viele kleine Pinselstriche auf eine riesige Leinwand gemalt. Anne Imhof ist die Meisterin der Gruppe, sie trägt an diesem Apriltag eine dunkelblaue Regenjacke mit mittelblauer Kapuze, ihr dunkles Haar fällt offen über die Schultern. Kaum eine Künstlerin aus Deutschland ist derzeit so gefragt wie sie im globalen Kunstbetrieb. Wir sind zum Besuch ihrer Ateliers verabredet: Imhof, geboren 1978 in Gießen, betreibt gleich drei Studioräume in Berlin. Zu ihr nach Hause werden wir auch noch fahren.