Anfeuernde Eichhörnchen: Philip Waechters Bilderbuch „Weltreise mit Freunden“

Eine Weltreise soll es sein, denn Waschbär möchte irgendwas erleben. Angeregt durch die Lektüre eines guten Buches, fährt er plötzlich von seinem Liegestuhl hinaus und beschließt: „Abenteuer, Aufregung, Nervenkitzel und dasjenige Meer durchqueren!“ Deswegen eine Weltreise, drunter macht er es nicht.

Lena Bopp

Redakteurin im Feuilleton.

Drunter geht es sogar nicht, weil die Weltreise die Fallhöhe bildet, die Philip Waechter in seinem jüngsten Bilderbuch braucht, um die zweite Geschichte um seine fünf Freunde Waschbär, Dachs, Fuchs, Bär und Krähe zu erzählen. Die erste Geschichte hieß „Ein Tag mit Freunden“, erschien vor gut zwei Jahren und sah den fünf Tierfreunden in diesem Zusammenhang zu, wie sie sich vereinigen Tag weit treiben ließen, wodurch viele Dinge hinaus ganz unaufgeregte Weise zwei Paar Schuhe liefen wie gedacht. Dieses Prinzip des „Anders, wie man denkt“ liegt sogar dem jüngsten Buch zugrunde, dessen Aufbau phasenweise an Janoschs Klassiker „Oh, wie schön ist Panama“ erinnert. Bei beiden, Waechter wie Janosch, zeugen sich die Freunde mit ei­nem Boot zwar hinaus den Weg ans andere Ende beziehungsweise um die Welt, landen nichtsdestotrotz ziemlich schnell wieder dort, wo sie hergekommen sind. Beiden Freundesgruppen bietet jener Aufbruch die Gelegenheit, Orte genauer zu betrachten, die sie bislang verpassen nach sich ziehen, obwohl oder weil sie in jener Nähe liegen.

Ein Unterschied liegt darin, dass dasjenige Geschehen im Zusammenhang Philip Waechter noch zufälliger wirkt wie im Zusammenhang Janosch. Die Freunde suchen nicht den vereinigen Ort in jener Ferne, an dem die Gesamtheit so schön sein soll. Sie ermüden ohne Ziel und ohne vereinigen anderen Plan hinaus wie den, ein Abenteuer zu erleben, welches dazu führt, dass sie zu Händen die Gesamtheit ungeschützt sind und sich von nichts enttäuschen lassen. Was jeder Einzelne beiträgt, ist überschaubar und hinreichend zusammen: Waschbär liefert die Idee, Dachs stellt dasjenige Boot zur Verfügung, Fuchs denkt an Proviant, Bär bietet Schutz vor Feuerquallen sowie Seeungeheuern und Krähe möchte den Übersicht behalten. Und wie sie aufhebeln, so reisen sie sogar: „Waschbär lenkt, Dachs erzählt Geschichten, Fuchs passt hinaus, dass die Eier nicht kaputt möglich sein, Bär denkt mal wieder nur ans Angeln und Krähe behält den Übersicht.“

Die liebevolle Lakonie, die sich durch dieses Buch (wie durch viele andere Bücher von Philip Waechter) zieht, ist oft wie Leichtigkeit beschrieben worden, und es stimmt, dass sie eine besondere Stimmung evoziert, ein Wohlgefühl in jener Welt, wie sie ist. Sie beruht hinaus dem tiefen Zutrauen in die (Aussage-)Kraft von Details, die Waechter, jener sogar Bücher anderer Autoren illustriert, in seinen Texten wie in den Bildern offenbart.

Philip Waechter: „Weltreise mit Freunden“. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2023. 26 S., geb., 15,– €. Ab 5 J.

Philip Waechter: „Weltreise mit Freunden“. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2023. 26 Schwefel., geb., 15,– €. Ab 5 J. : Bild: Verlag Beltz & Gelberg

Oft erzählen seine Bilder mehr wie jener Text. Ob sie eine Seite füllen oder sich aus Vignetten zusammensetzen – immer wieder zeichnet Waechter Szenen, die nachher jener Art von Wimmelbüchern kleine Geschichten eigenen Rechts insinuieren, oder Bildsequenzen, die wie Comics dasjenige Geschehen wortlos weiterdrehen. So wie in den vier kleinen Bildern am Anfang jener Reise, die Waschbär zeigen, jener fröhlich dasjenige Paddel trägt, während Dachs dasjenige Boot hinaus dem Wirbelsäule langsam schwergewichtig wird – daher zeugen sie eine Pause, Hebung dasjenige Boot hinaus ihren Köpfe und tragen es zusammen.

Auf einem Panoramabild, dasjenige zwei Seiten füllt und den Platz am Ufer präsentiert, an dem die fünf Freunde an Land möglich sein, Holz zusammenschließen, Pilze suchen, Kräuter holen und ein Steinpilz-Omelett rösten, zeichnet Waechter am Rande des Geschehens zwei Eichhörnchen. Sie sitzen da und feuern die Freunde beim Fußballspielen an. In jener nächsten Szene sehen sie ihnen beim Baden zu. Als es zu regnen beginnt, sitzen sie mit ihnen unter einem Baum. Sie helfen den anderen, Bär zu trösten, jener sein Kuscheltier vermisst, ohne dasjenige er nicht schlafen kann. Und wie sie schließlich die Paddel ins Wasser tragen, sind sie heimlich, still und leise längst ein Teil des Freunde-Quintetts geworden, von dem wir wetten wollen, dass wir ihm im nächsten Band wiederbegegnen.

Zu willkommen heißen wäre dasjenige. Denn die Gelassenheit, die Philip Waechter seinen Tieren mitgibt, die Selbstverständlichkeit, mit jener er ihren gescheiterten Weltreisenplan in ein unvergessliches Erlebnis verwandelt, ist zurückgezogen und herzerwärmend. Und wie Herangehensweise an Ausflüge aller Art sehr zu empfehlen.

Philip Waechter: „Weltreise mit Freunden“. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2023. 26 Schwefel., geb., 15,– €. Ab 5 J.

Source: faz.net