Andrew Jackson : Der erste Populist
So etwas hat Washington, D. C., noch nicht gesehen. Eine riesige Menschenmenge folgt ihrem Helden, dem siebten Präsidenten der USA, auf dem Weg ins Weiße Haus: einfaches Volk, Farmer, Handwerker, Arbeiter, Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche. Sie feiern die Amtseinführung Andrew Jacksons, eines Mannes, der aus kleinsten Verhältnissen stammt. Jackson bricht eine eherne Regel: Bisher gelangten nur Vertreter der Ostküsten-Aristokratie an die Staatsspitze.
Nach der Inauguration am 4. März 1829 geht die Party erst richtig los. Tausende stürmen zum Weißen Haus, um Jackson hochleben zu lassen. „Die Herrschaft von King Mob war triumphal“, echauffiert sich Joseph Story, Associate Justice beim Obersten Gerichtshof: „Ich war froh, so bald als möglich von der Bildfläche verschwinden zu können.“ Die Menge strömt in das Gebäude, trampelt mit schmutzigen Schuhen auf den Teppichen herum, Gläser und Geschirr gehen zu Bruch, Möbel werden demoliert. Man bedient sich am Buffet, in großen Mengen werden Spirituosen konsumiert. Und Jackson? Fast drücken ihn die Massen zu Tode. Schließlich formieren einige Männer einen Kreis um ihn, damit er aus dem Amtssitz fliehen kann.