Almodóvar-Film „The Room Next Door“: Eine ideal-kranke Heldin

Starbesetzung: Mit Tilda Swinton und Julianne Moore in den Hauptrollen widmet sich Pedro Almodóvar dem Sterben und fragt in seinem neuen Film „The Room Next Door“, warum wir sogar über den eigenen Tod noch Kontrolle haben wollen


Ingrid (Julianne Moore) begleitet Martha ( Tilda Swinton) aufs Land, wo „es“ geschehen soll

Foto: Warner Bros. Entertainment


Filme zum Thema selbstbestimmtes Sterben tragen stets die Aura des Tabubrechens vor sich her. Und in der Tat, man beschäftigt sich nicht gern mit dem Thema Tod, egal ob nun auf der Seite des Sterben-Müssens oder der des Sterben-Lassens. Auch wenn das Sprechen über Sterbehilfe – abgesehen vom im Deutschen eben durch die Nazi-Vergangenheit extrem belasteten Begriff „Euthanasie“ – kein Tabu im eigentlichen Sinn mehr darstellt. Als Beiträge zur gesellschaftlichen Debatte darüber, welche Rahmenbedingungen die Gesetzgeber für Betroffene schaffen sollten, eignen sich die Filme aber nur bedingt. Denn interessanter als der „Endlich spricht es mal jemand an“-Gestus der meisten Filme zum Thema ist die Einseitigkeit, mit der es im Kino