Aktionskünstler Günter Brus gestorben

Kunst Aktionskünstler Günter Brus gestorben

Der österreichische Künstler Günter Brus ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto: Michael Kappeler/dpa

Der österreichische Künstler Günter Brus ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Foto

© Michael Kappeler/dpa

Grenzüberschreitung war sein Programm: Günter Brus stieß dasjenige Publikum einst mit Ekel-Aktionen vor den Kopf. Viel später wird er gefeiert, und in den USA qua Inspirator welcher Comic Art verehrt.

Der einst geschmähte, dann gefeierte österreichische Aktionskünstler und Maler Günter Brus ist tot. Er starb am Samstag im Alter von 85 Jahren, wie welcher Leiter des Bruseums, Roman Grabner, welcher Deutschen Presse-Agentur sagte. Das Bruseum ist eine Dauerausstellung in welcher Neuen Galerie Graz, die dem Gesamtwerk des Künstlers gewidmet ist. Er war Mitbegründer des Wiener Aktionismus. 

„Günter Brus war eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, der mit seiner Kunst an die Grenzen gegangen ist und seinen Körper sprichwörtlich der Zerreißprobe ausgesetzt hat“, schrieb Grabner in einer Würdigung. „Er hat bedingungslos für die Kunst gelebt und nie vor den Konsequenzen seiner Radikalität zurückgeschreckt.“ Das Museum würdigte „seine furchtlose Kompromisslosigkeit, seine klare und unveräußerliche Haltung und seine unabdingbare Radikalität“.

Brus wurde durch vereinen Skandal berühmt: im Protestjahr 1968 nahm er mit anderen Künstlern an einer Performance an welcher Universität Wien teil, wo Brus sich teils unverhüllt mit eigenem Kot beschmierte, onanierte und die österreichische Nationalhymne sang. Die qua „Uni-Ferkelei“ berüchtigte Aktion, die die Gesellschaft aus welcher Nachkriegslethargie holen sollte, schockierte dasjenige Publikum. 

Die Aktion sei „der einzige relevante Beitrag Österreichs zu den weltweiten Protesten dieses Jahres“ gewesen, schreibt dasjenige Bruseum. „Dass dieser künstlerisch ausfiel und nicht politisch, lässt im Übrigen genauso auf die österreichische Gesellschaft schließen wie die Art des Protestes.“ Brus wurde in vergangener Zeit unter anderem wegen „Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ verurteilt und flüchtete vor einer Haftstrafe zum Besten von manche Jahre nachdem Berlin. 

Brus war zwar qua Aktionist prestigevoll, nur die Phase spektakulärer Aktionen dauerte nachdem Angaben des Bruseums nur sieben Jahre. Die Sammlung zeigt Werke aus seinen 60 Schaffensjahren, darunter Zeichnungen, Fotomappen, Aktionsskizzen, Druckgrafiken und sogenannte Bild-Dichtungen, die Brus erfand: Text-Bild-Dialoge, in denen dasjenige Bild und die Dichtung gleichbedeutend nebeneinanderstehen. US-Künstler wie Paul McCarthy oder Raymond Pettibon sahen darin europäische Vorfahren welcher Comic-Art. Brus‘ Werk sei eine „konsequente Grenzüberschreitung klassischer künstlerischer Gattungen“ gewesen, so dasjenige Bruseum. 

dpa

Source: stern.de