AfD-Politiker: Ermittler untersuchen Geldzahlungen an Maximilian Krah

Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Maximilian Krah, hat Recherchen zufolge Geld von seinem unter Spionageverdacht stehenden Mitarbeiter Jian G. erhalten. Es soll sich nach Berichten von Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR um mehrere Zehntausend Euro handeln, die G. über womöglich fingierte Rechnungen an Krah ausgezahlt haben soll.

Gegen G. wird wegen schwerer Spionage für einen chinesischen Geheimdienst ermittelt. Über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hätten Ermittler die Kommunikation von G. überwacht, berichtete der Rechercheverbund. Dabei soll G. gesagt haben, er habe seinem Chef insgesamt mehr als 50.000 Euro gezahlt. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass das Geld nicht von G. stammte, sondern aus chinesischen Geheimdienstquellen. 

Der Recherchebund hat Krah mit den Vorwürfen konfrontiert. Dieser habe über seinen Anwalt mitteilen lassen, die Vorwürfe gegen G. wegen etwaiger Geldzahlungen seien ihm bis zu der Medienanfrage „nicht bekannt“ gewesen und auch von Ermittlungsbehörden nicht an ihn herangetragen worden.    

Krah bestreitet jedes Fehlverhalten

Jian G. wurde am Abend des 22. April in Dresden festgenommen, er sitzt in Untersuchungshaft. Der 43 Jahre alte gebürtige Chinese steht im dringenden Verdacht, ein
chinesischer Spion zu sein. Der Generalbundesanwalt wirft ihm
„Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem
besonders schweren Fall“ vor.

Am 7. Mai ließ die Bundesanwaltschaft Krahs Büroräume und die seines Ex-Mitarbeiters im Europäischen Parlament in Brüssel durchsuchen. Dokumente, die Krah gehören, sind durch seine Immunität als Abgeordneter geschützt. Die Immunität kann nur durch einen Beschluss des Parlaments auf Antrag der Behörden aufgehoben werden. Der zuständige Ausschuss des Europäischen Parlaments tagt aber nicht mehr vor der Europawahl am 9. Juni.

Die AfD-Spitze hält trotz der Vorwürfe an ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl fest. Für den AfD-Bundesvorstand will Krah indes nicht mehr kandidieren.