AfD: Maximilian Krah macht trotz Auftrittsverbots Straßenwahlkampf

Der kürzlich aus dem AfD-Bundesvorstand zurückgetretene Europawahlspitzenkandidat Maximilian Krah ist einem Medienbericht zufolge trotz eines Auftrittsverbots im Europawahlkampf aufgetreten. Das berichtet die Bild-Zeitung. Krah habe am Mittwochnachmittag in Dresden Wahlkampf für die Europawahl vor einem Einkaufszentrum gemacht und dabei am Wahlkampfstand eine blaue Jacke mit AfD-Logo getragen.

Die AfD hatte vor Kurzem ein Auftrittsverbot gegen Krah verhängt, das nach Angaben der Partei für alle Wahlkampfveranstaltungen der AfD und für andere Veranstaltungen der Bundespartei gilt. Die AfD-Führung zeigte sich der Bild-Zeitung zufolge „verwundert“ über Krahs Auftritt. Sie habe jedoch zunächst keinen weiteren Kommentar abgeben wollen.

Krah war schon im April von der Parteispitze untersagt worden, beim offiziellen Wahlkampfauftakt der AfD in Donaueschingen in Baden-Württemberg aufzutreten.
Hintergrund war die Festnahme einer seiner Mitarbeiter in seinem Brüsseler
Abgeordnetenbüro wegen des Verdachts der Spionage für China. Der
Mitarbeiter ist in Untersuchungshaft. Mitte Mai stieg Krah dann wieder in den regulären Wahlkampf ein, bis ihm
seine Partei am 22. Mai die Auftritte wieder untersagte.

Am Mittwoch durchsuchten Behörden nach Angaben aus Ermittlungskreisen die Büros eines weiteren Krah-Mitarbeiters in Brüssel und Straßburg. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit Vorwürfen der Einflussnahme aus Russland. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden führt zudem Vorermittlungen gegen Krah selbst.

Krah ist selbst innerhalb der AfD seit Längerem wegen rassistischer, menschenfeindlicher und
frauenfeindlicher Äußerungen umstritten. Zum Spitzenkandidaten für die
Europawahl hatte die AfD ihn auf einem Parteitag in Magdeburg im Juli
2023 gewählt.