Absage von Boris Pistorius: Jetzt kann Scholz mit dem Wahlkampf loslegen

Die parteiinterne Debatte darüber, wer die SPD in den Wahlkampf und möglicherweise ins Kanzleramt frühen soll, ist beendet. Am Donnerstagabend machte Verteidigungsminister Boris Pistorius per Videobotschaft klar: Er steht nicht für die Kanzlerkandidatur zur Verfügung. Er sprach sich stattdessen für Bundeskanzler Olaf Scholz als Spitzenkandidat aus: „Olaf Scholz steht für Vernunft und Besonnenheit“, gerade in unsicheren Zeiten sei das von besonderer Bedeutung. Damit steht Scholz für die Kanzlerkandidatur nichts mehr im Weg. Zuletzt hatte es immer mehr Kritik von SPD-Politikern an einer möglichen Kandidatur von Scholz gegeben. Dieser steht in den Umfragen schlecht da, Pistorius wiederum gilt als beliebt. Auf dem Kommunalkongress der SPD hielt Scholz Freitagfrüh seine erste Rede nach Pistorius‘ Absage. Auf welche Themen er gesetzt hat, weiß Michael Schlieben, politischer Korrespondent von ZEIT ONLINE.

Russland hat erstmals mit neu entwickelten Mittelstreckenraketen auf die ukrainische Stadt Dnipro geschossen. Das bestätigte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstagabend in einer Videobotschaft. Das neue System trage den Namen Oreschnik, arbeite mit Hyperschallgeschwindigkeit und könne nicht abgefangen werden. Putin sprach davon, dass Russland mit dem Angriff auf die Entscheidung der USA reagiere, der Ukraine Angriffe in russisches Kernland mit US-Waffen zu erlauben. Zudem drohte er auch den Unterstützern der Ukraine mit Angriffen. Experten gehen davon aus, dass die Raketen auch mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden können. Handelt es sich dabei tatsächlich nur um eine Reaktion? Und wieso testet Putin eine mögliche Nuklearrakete? Diese und weitere Fragen beantwortet Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent der ZEIT.

Bei Bosch sollen deutlich mehr Arbeitsplätze wegfallen als bisher vorgesehen: Der Autozulieferer plant mit 5.550 Stellen weniger, ein großer Teil davon in Deutschland.

Außerdem im Update: Der Bundesrat hat überraschend der Krankenhausreform zugestimmt. Kurz vor der Abstimmung entließ Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wegen Uneinigkeit bezüglich der Reform seine Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Was noch? Das Sandmännchen wird 65 Jahre alt.

Moderation und Produktion: Erica Zingher

Redaktion: Helena Schmidt

Mitarbeit: Benjamin Probst

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