Abkommen Albanien Italien: Melonis albanisches Dorf

Noch sieht man nichts von der vermeintlichen Zukunftsvision
der europäischen Migrationspolitik: keine
Sicherheitskameras, kein Stacheldraht, keine Mauern. Nichts deutet darauf hin, dass ab August in einem kleinen Dorf im albanischen Nirgendwo 3.000 Menschen pro Monat in Camps unterkommen
sollen. 

Anfang Mai grast eine Schafherde an der ehemaligen
Flugpiste in Gjadër, einem katholisch
geprägten Örtchen in Nordalbanien. Zur Zeit des Kommunismus stand hier ein Militärflughafen. Eine Hirtin treibt ihre Tiere zum Melken nach und nach in eine
Ziegelsteinbaracke, die früher von den Soldaten benutzt wurde. Wie die meisten hier lebt sie von der Land- und Viehwirtschaft. Der Sohn
der Hirtin bildet in dem Dorf eine Ausnahme. Die meisten Jungen sind aus Gjadër
fortgegangen, nach Westeuropa, und vor allem nach Italien.