Hybride Kriegsführung: Putins Drohnenspiel

Mehr als tausend „verdächtige Drohnenflüge“ hat das Bundeskriminalamt dieses Jahr über deutschem Boden registriert. Sie flogen über Bundeswehreinrichtungen, Flughäfen, Industrieanlagen, Häfen und dergleichen.
Selbst wenn ein Teil dieser Aktionen auf fahrlässige Hobbydrohnenpiloten zurückzuführen sein mag und ein anderer Teil auf ideologisch motivierte Störer, gibt es keinen ernsthaften Zweifel daran, dass sehr viele dieser Vorfälle feindliche Übergriffe aus dem Ausland sind, vor allem aus Russland. Das Regime in Moskau will damit ein Gefühl der Bedrohung und Verunsicherung schaffen. Und auch ganz banal uns ausspionieren.
Schlafende Hunde geweckt
Es hat damit aber auch schlafende Hunde geweckt. Die deutschen Sicherheitsbehörden haben das Problem schon lange registriert. Durch die Häufung und die Dreistigkeit des Vorgehens ist es aber auch auf der politischen Ebene angelangt und hat dort nicht nur rhetorische Kraftbekundungen hervorgerufen, sondern auch Konsequenzen.
Ob und wie gut die Abstimmung zwischen Polizei und Bundeswehr, Bund und Ländern funktioniert, muss sich noch erweisen. Aber die jüngst vollzogene Einrichtung des Drohnenabwehrzentrums ist ein wichtiger Schritt. Politik und Bevölkerung dürfen sich nicht ins Bockshorn jagen lassen wie in Belgien, wo Putins Drohnenspiel erfolgreich zu einer Angstkulisse beigetragen hat.
Source: faz.net